LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im November leicht aufgehellt, allerdings von niedrigem Niveau aus. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg zum Vormonat um 0,5 Punkte auf 47,8 Zähler, wie die Marktforscher am Mittwoch in London mitteilten. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem abermaligen Rückgang auf 47,0 Punkte gerechnet. Mit weniger als 50 Punkten deutet die Kennzahl immer noch auf eine schrumpfende Euro-Wirtschaft hin. S&P-Chefökonom Chris Wiliamson rechnet für das Schlussquartal 2022 aktuell mit einer Schrumpfung um 0,2 Prozent.

Im November verbesserte sich die Stimmung in den Industrieunternehmen. Im Dienstleistungssektor stagnierte sie hingegen. S&P erklärte die insgesamt etwas bessere Stimmung mit verringerten Auftragsverlusten, nachlassenden Lieferengpässen und günstigeren Geschäftsaussichten. Der Ausblick bleibe jedoch sehr pessimistisch, die Nachfrage sei erneut kräftig zurückgegangen. Der Preisauftrieb schwächte sich zwar etwas ab, blieb aber hoch.

Trotz der Stimmungsaufhellung rechnet S&P-Chefökonom Williamson mit einer Rezession im Währungsraum. Ähnlich sieht es Commerzbank-Experte Christoph Weil, wobei ein schwerer wirtschaftlicher Einbruch aus seiner Sicht nicht zu erwarten ist. Der niedrige Index für den Dienstleistungssektor stütze die Erwartung einer bevorstehenden Rezession, erklärte der Fachmann. "Auf der anderen Seite macht der Anstieg des Index für die Industrie Hoffnung, dass diese nicht allzu schwer ausfallen wird."

Die Wirtschaft der Eurozone wird seit längerem durch die konjunkturellen Folgen des Ukraine-Kriegs belastet. Dazu zählen in erster Linie die hohen Preise für Energie und Rohstoffe, die vor allem die Industriebetriebe schwächen. Hinzu kommen anhaltende Lieferprobleme im Welthandel, die zuletzt jedoch etwas kleiner geworden sind.

Die Entwicklung im Überblick:

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Region/Index November Prognose Vormonat

EURORAUM

Gesamt 47,8 47,0 47,3

Industrie 47,3 46,0 46,4

Dienste 48,6 48,0 48,6

DEUTSCHLAND

Industrie 46,7 45,0 45,1

Dienste 46,4 46,2 46,5

FRANKREICH

Industrie 49,1 47,0 47,2

Dienste 49,4 50,6 51,7°

(Angaben in Punkten)

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