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US-Handelskonflikt verunsichert Lufthansa nach tiefrotem Jahresstart 29.04.2025, 11:24 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa ist trotz deutlich höherer Einnahmen erneut mit tiefroten Zahlen ins Jahr gestartet. Während im Vorjahr mehrere Streiks teuer zu Buche geschlagen hatten, stiegen die Betriebskosten nun im ersten Quartal spürbar. Zudem fiel Ostern diesmal erst ins zweite Quartal. Überraschend gut läuft indes das Geschäft auf den Strecken über den Atlantik. Zumindest in den Vereinigten Staaten verkaufte die Lufthansa im März mehr Tickets für solche Flüge als ein Jahr zuvor. Doch die Unsicherheit bleibt hoch.

Die Lufthansa-Aktie verlor kurz nach Handelsbeginn zeitweise fast drei Prozent an Wert, machte ihre Kursverluste jedoch nach wenigen Minuten wieder wett. Mit einem Kursgewinn von zuletzt rund 0,8 Prozent gehörte sie zu den schwächeren Titeln im MDax , dem Index der mittelgroßen Werte. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat sie damit rund fünf Prozent gewonnen.

Branchenexpertin Jaina Mistry vom Investmenthaus Jefferies bezeichnete die Geschäftszahlen als durchwachsen. Der Nettoverlust liege noch höher als am Markt erwartet. Das Sommergeschäft sei hingegen wohl stark, und sinkende Treibstoffkosten brächten weiteren Rückenwind. So rechnet der Vorstand für 2025 jetzt nur noch mit Treibstoffkosten von rund 7,3 Milliarden Euro - 600 Millionen weniger als noch im März prognostiziert.

Vorstandschef Carsten Spohr zeigte sich jedenfalls zuversichtlich. "Die globale Nachfrage nach Flugreisen wächst weiter." Die Lufthansa bleibe trotz aller geopolitischen Unsicherheiten auf Wachstumskurs, schaue optimistisch auf den Sommer und halte an ihrem Ausblick für 2025 fest. So soll der Gewinn im Tagesgeschäft (bereinigtes Ebit) den Vorjahreswert von rund 1,65 Milliarden Euro wie angekündigt "signifikant" übertreffen.

Im ersten Quartal steigerte die Lufthansa ihren Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Verlust (bereinigtes Ebit) verringerte sich um 15 Prozent auf 722 Millionen Euro. Unter dem Strich wuchs der Fehlbetrag des Konzerns wegen einer geringeren Steuerentlastung um mehr als ein Fünftel auf 885 Millionen Euro.

Dass es nicht noch schlimmer kam, verdankte der Konzern den Gewinnen seinen Töchtern Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik: Der Frachtsparte gelang mit einem bereinigten operativen Gewinn von 62 Millionen Euro die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Und die Wartungssparte schaffte mit einem entsprechenden Gewinn von 161 Millionen Euro so viel wie noch nie in einem ersten Quartal.

Deutlich schlechter lief es im Passagiergeschäft. Zwar schreibt die Lufthansa wie andere Fluggesellschaften im generell reiseschwachen ersten Quartal üblicherweise rote Zahlen.

Diesmal vergrößerte sich der bereinigte operative Verlust der hauseigenen Passagier-Airlines wie Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels und Eurowings sowie der neuen Beteiligung an der italienischen Ita jedoch um zwei Prozent auf 934 Millionen Euro. Und das ohne teure Streiks, die das Ergebnis ein Jahr zuvor mit rund 350 Millionen Euro belastet hatten.

Das Management erklärte die Entwicklung mit deutlich gestiegenen Kosten, vor allem bei Gebühren für Flugsicherung und Flughäfen sowie höheren Wartungskosten. Die Aufwendungen für Treibstoff gingen dank gesunkener Kerosinpreise hingegen sogar um ein Prozent zurück.

Allerdings zählte der Konzern im März trotz des Zollstreits mit den USA deutlich mehr Reisende aus den Vereinigten Staaten als ein Jahr zuvor. Auch zuletzt hätten die Buchungen aus den USA weiter zugelegt. Allerdings sieht das Management Gefahren für die Umsätze auf den wichtigen Strecken über den Nordatlantik - auch durch eine mögliche Rezession in den USA. Allerdings könnten sich günstige Währungskurse und billigerer Treibstoff für die Lufthansa positiv auswirken, hieß in einer Präsentation des Vorstands.

An ihren grundsätzlichen Geschäftsplänen will die Lufthansa indes nicht rütteln. Das konzernweite Flugangebot soll in diesem Jahr wie geplant um etwa vier Prozent wachsen. Zugleich sieht sich der Vorstand bei seinem Effizienzprogramm für die Kernmarke Lufthansa Airlines auf Kurs, die sogar im Gesamtjahr 2024 rote Zahlen geschrieben hatte./stw/nas/mis

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