Der S&P 500 hat nach verlustreichen Monaten jüngst ein paar Prozentpunkte an Boden gut gemacht. Doch die Rallye werde nur von kurzer Dauer sein, sagt Marktstratege Beat Wittmann.

"Ich denke, dass die Marktrallye eine Verschnaufpause ist", sagte Beat Wittmann, Vorsitzender von Porta Advisors in der Schweiz, gegenüber CNBC. Anleger sollten sich sehr genau überlegen, ob sie jetzt Aktien kaufen, sagte er und weiter: "Die Fed ist weit davon entfernt, ihren Kurs zu ändern."

Seiner Ansicht nach haben die Notenbanken auf die rasant steigende Inflation zu spät reagiert und schießen nun mit ihrer Zinspolitik über das Ziel hinaus, zitiert ihn CNBC. "Man kann davon ausgehen, dass die Zentralbanken, angeführt von der Fed, gefolgt von der [Europäischen Zentralbank], der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank, ihre Straffung fortsetzen werden, und sie werden es übertreiben – noch zwei- oder dreimal mehr", sagte er.

Im September erhöhte die Fed ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf eine Spanne von drei bis 3,25 Prozent – der höchste Stand seit 2008. Am 2. November tagen die Währungshüter der US-Notenbank wieder. Marktexperten gehen von einer weiteren großen Zinserhöhung aus. Die US-Inflationsrate lag im September bei 8,2 Prozent. "Ich glaube, dass die Zinssätze Zeit brauchen, um im Wirtschaftssystem zu wirken", so Wittmann weiter.

"Wir haben in diesem Jahr enorm hohe Zinsen in allen westlichen Wirtschaftsräumen. Wir haben einen sehr starken US-Dollar, einen unterdurchschnittlichen Euro und Pfund. In den Märkten sind diese Faktoren noch nicht eingepreist. Das kommt noch", sagte er. Der Marktexperte macht das anhand von Ausfallraten von Unternehmen und von Renditespannen bei hochverzinslichen Anleihen fest.

Die Zentralbanken werden nur dann von ihrem straffen geldpolitischen Kurs abweichen, wenn es einen driftigen Grund gibt – so wie es beispielsweise die Bank of England diesen Monat getan hat. Um einen Zusammenbruch von Pensionsfonds zu verhindern, begann diese mit täglichen Anleihenkäufen in Millionenhöhe, so Wittmann.

Autor: Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion

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Quelle: Wallstreet Online