Das mit Spannung erwartete Upgrade der Ethereum-Blockchain ist abgeschlossen. Künftig werden Transaktionen deutlich weniger Energie verbrauchen. Ob auch ETH-Investoren davon profitieren, bleibt abzuwarten.

"Happy Merge All!" twitterte Ethereum-Gründer Vitalik Buterin am Donnerstag und verkündete den erfolgreichen Abschluss des Blockchain-Upgrades. Künftig werden Transaktionen auf Ethereum mit dem Proof-of-Stake-Verfahren verifiziert statt wie bislang mit dem Proof-of-Work-Verfahren (das unter anderem beim Bitcoin genutzt wird).

Das neue Verfahren soll nicht nur erheblich energiesparender sein, sondern auch viele Smart Contract-Anwendungen vereinfachen.

Für Krypto-Analyst Timo Emden vom Analysehaus Emden Research ist der vollzogenene Merge ein großes Ereignis. "Für Ethereum und nicht zuletzt für die Krypto-Welt markiert der heutige Tag einen historischen Schritt, welcher als Kehrtwende auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Krypto-Ökonomie verstanden werden kann", schreibt Emden in einem Marktbericht am Donnerstag.  

Beim Proof-of-Stake-Verfahren zahlen Krypto-Investoren eine bestimmte Anzahl digitaler Münzen ein, um an einer Art Lotterie teilzunehmen. Jedes Mal, wenn eine Transaktion validiert werden muss, wird ein Teilnehmer ("Staker") aus dem Lostopf ausgewählt, um den Austausch zu verifizieren und neue Münzen als Belohnung zu erhalten.

An der Umstellung haben sich nicht alle Akteure beteiligt, die bislang als "Miner" die Ethereum-Blockchain betrieben haben. Der Anteil der Umstellungs-Verweigerer sei allerdings viel geringer ausgefallen als befürchtet, erklärte ein Sprecher der Ethereum Foundation in einer Live-Übertragung des Events "The Merge".

Die Euphorie rund um "The Merge" hat sich allerdings noch nicht Kurs des Ethereum-Coins Ether niedergeschlagen. Am Donnerstag notiert ETH drei Prozent im Minus bei knapp unter 1600 US-Dollar. Seit Jahresanfang hat Ether rund die Hälfte an Wert verloren und steckt wie alle Kryptowährungen tief in einem Bärenmarkt fest.

Timo Emden sieht auch in den kommenden Wochen und Monaten keine Erholung auf den Krypto-Markt zukommen. "Nach dem Upgrade der Ethereum-Blockchain könnten schon bald die Abwärtsrisiken am Gesamtmarkt wieder überwiegen. Die globalen Inflations- und Zinssorgen und die damit im Zusammenhang stehenden Rezessionssorgen dürften Anleger schon bald wieder einholen", so Emden. "Riskante Anlageklassen wie etwa Krypto Assets können vor diesem Hintergrund an Attraktivität verlieren, da Anleger möglicherweise festverzinsliche Anlageklassen wie etwa US-Staatspapiere ansteuern."

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion/ mit dpa-AfX

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Quelle: Wallstreet Online