Das Chemieunternehmen LANXESS gibt bekannt, dass es im 2. Quartal 2023 voraussichtlich ein niedrigeres EBITDA vor Sondereinflüssen erzielen wird als von den Märkten erwartet. Die aktuellen Schätzungen werden voraussichtlich um etwa 100 Millionen Euro unterschritten. Das gab der Spezialchemie-Konzern am gestrigen Montag (19.06.2023) bekannt.

Schwache Nachfrage und anhaltender Lagerabbau belasten

Die Nachfrage blieb im ersten Quartal schwach und der Lagerabbau bei Kunden setzte sich fort. Diese Trends setzen sich im zweiten Quartal fort und sind besonders in der Bau- und Elektro-/Elektronikindustrie spürbar, selbst bei sonst stabilen konsumentennahen Produkten. Dadurch ist die Auslastung der Anlagen rückläufig und wirkt sich entsprechend auf das Ergebnis aus. Eine Erholung der Nachfrage ist für den Monat Juni nicht absehbar.

Prognose für das gesamte Geschäftsjahr angepasst

LANXESS hatte ursprünglich erwartet, dass das EBITDA vor Sondereinflüssen im zweiten Quartal auf dem Niveau des ersten Quartals liegen würde. Die Prognose für das Gesamtjahr 2023 lag zwischen 850 und 950 Millionen Euro.

Angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche rechnet LANXESS nun damit, dass sich dieser Trend auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Daher wird die Prognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen für das gesamte Jahr angepasst. Wenn sich die Nachfrage nicht verbessert, erwartet das Unternehmen nun ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 600 bis 650 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023.

Am 4. August 2023 wird LANXESS dann die Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2023 vorlegen.

Zur Pressemitteilung

Goldman Sachs bekräftigt Kaufempfehlung für LANXESS – Ziel 49 Euro

In einer aktuellen Einschätzung hat die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Empfehlung für LANXESS bei „Buy“ belassen und ein Kursziel von 49 Euro ausgegeben. Die gesenkte Jahresprognose für das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen liegt laut Analystin Georgina Fraser rund 30 Prozent unter dem allgemeinen Marktkonsens.

UBS bestätigt „Buy“-Einstufung für LANXESS – Kursziel 48 Euro

Die Schweizer Großbank UBS sprach eine Kaufempfehlung für LANXESS aus und bestätigte das Kursziel von 48 Euro. Analyst Andrew Stott betont den hohen Korrekturbedarf von etwa 30 Prozent beim Marktkonsens aufgrund der gesenkten Jahresprognose.

LANXESS-Aktie stürzt ab

Nach der Gewinnwarnung stürzte die LANXESS-Aktie vorbörslich um mehr als 6% ab und könnte auf den tiefsten Kurs seit dem Corona-Börsencrash im März 2020 zusteuern. Das enttäuschendes zweite Quartal sowie die gesenkte Jahresprognose scheinen den kompletten europäischen Chemie-Sektor zu schockieren. Im XETRA-Handel verzeichnet die Aktie zeitweise einen Rückgang von 12,25% auf 27,66 Euro.

Lanxess-Aktie im Börsennews-Aktie

Börsennews-Redaktion intern / RB

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Quelle: BörsenNEWS.de