Am 26. Oktober wird Meta Platforms Zahlen für das letzte Quartal veröffentlichen. Seit der Umbenennung von Facebook in Meta Platforms prasselte viel Kritik und Ungemach über das Unternehmen herein. Rechtsstreitigkeiten, Datenschutz, Kartellrecht, Inflation, Konjunktursorgen, das Metaverse und natürlich der schwächelnde Aktienkurs als solcher, bescheren scheinbar immer wieder neue Sorgen für die Anleger. Doch gerade angesichts so viel medialen Trubels muss man sich fragen: Wo steht das Unternehmen momentan wirklich?

Der taumelnde Titan?

Erst noch einmal zum Grundlegenden: Meta Platforms arbeitet hauptsächlich mit einer Fülle an personenbezogenen Daten, die es Werbekunden ermöglichen personalisierte Anzeigen zu schalten. Meta verdient sein Geld hauptsächlich durch Werbeeinnahmen. Wir dürfen hier nicht vergessen, dass dies über ein reichhaltiges Angebot sozialer Plattformen funktioniert und so, immer noch, zu einem der größten Internet bzw. Social-Media-Konzernen der Welt gehört.

Nun tun sich neben den üblichen Inflations- und Konjunktursorgen, die eigentlich quasi fast jeden betreffen, aber Unternehmen, welche sich über Werbung finanzieren eben ganz besonders, für Meta doch noch ein paar Weitere auf. Immerhin ist es ein Fortschritt, dass Präsident Biden gewillt ist das datenschutzrechtliche Vakuum zwischen der EU und den USA endlich zu füllen. Dafür zwingen jetzt leider die britischen Kartellwächter Meta dazu, die Clip-Plattform Giphy aus wettbewerbsrechtlichen Gründen wieder zu verkaufen. Problematisch sind wohl auch neue Datenschutzvorgaben auf dem iPhone für das Werbegeschäft, sowie der schwache Euro bzw. der starke Dollar für ein Unternehmen, dass einen großen Teil seiner Umsätze im Ausland erzielt.

Neue Investitionen, neues Glück?

Wie viele andere Tech-Konzerne ist auch Zuckerberg mit Meta in diesem Jahr zu Sparmaßnahmen gezwungen. Etatkürzungen und ein Einstellungsstop sind die Folge des ersten Umsatzrückganges des Konzerns im zweiten Quartal 2022, seit dem Börsengang im Jahre 2012. Wenn die Wirtschaft stottert, wird oftmals  zuerst weniger Geld für Werbung ausgegeben, das spürt Meta ganz besonders. Dazu darf man nicht vergessen, der Konzern hat mit Tiktok eine neue Konkurrenz mit ganz eigener Qualität bekommen. Auch aus diesem Grund sind die Kosten gestiegen, es wurde massiv in den Ausbau der sog. „Reels“ investiert um funktional mit Tiktok gleichzuziehen. Die größte Investition bleibt aber weiterhin das Metaverse, hier will man definitiv Marktführer werden.

Auch wenn sich medial und insbesondere im Internet gerne über die ersten Einblicke in das Metaverse von Zuckerberg lustig gemacht wurde, sollte klar sein, dass es sich hier immer noch um eine sehr frühe Entwicklungsphase handelt. Aber die Tatsache, dass Meta Platforms schon jetzt massiv in einen Markt investiert, dem von vielen Experten ein massives Potenzial attestiert wird, lässt viele Analysten milde stimmen. Dementsprechend scheint man die Komplikationen um die Meta-Umsätze nur für vorübergehend zu halten und belässt die Aktie auf „buy“ oder mindestens „neutral„. Wie wird das nächste Woche nach den neuen Zahlen aussehen?

/ts

Quelle: BörsenNEWS.de