NEW YORK (dpa-AFX) - Zur Anklage gegen Ex-US-Präsident Donald Trump schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) am Freitag:

"Die Nachricht am späten Donnerstag, dass eine Grand Jury in Manhattan den ehemaligen Präsidenten Donald Trump angeklagt hat, markiert einen traurigen Tag für das Land mit unvorhersehbaren und wahrscheinlich zerstörerischen politischen Auswirkungen. Wenn es jemals einen Fall gegeben hat, der die Büchse der Pandora geöffnet hat, dann ist es die erste Anklage in der Geschichte der USA gegen einen Ex-Präsidenten. (...) Trump hat in einer Stellungnahme deutlich gemacht, dass er die Anklage zu einem Gegenstand seiner Kampagne machen wird - er nannte sie einen Versuch der Demokraten, ihm eine weitere Amtszeit als Präsident zu verweigern. (...)

Ob diese politische Abwehrmaßnahme Erfolg hat, wird davon abhängen, wie sich der Fall vor Gericht entwickelt - was ein Medienzirkus sein wird, der in die Geschichtsbücher eingeht. Trumps rücksichtsloses persönliches Verhalten hat ihn wie üblich angreifbar gemacht, aber der Exzess der Demokraten könnte ihn wieder retten. (...) Die Gefahr für die USA ist der Präzedenzfall, den diese Anklage schafft. (Staatsanwalt Alvin) Bragg sprengt eine politische Norm, die seit 230 Jahren gilt. Wenn einmal ein ehemaliger Präsident und aktueller Bewerber angeklagt wird, wird irgendein Anwalt der Republikaner ebenfalls versuchen, Bekanntheit zu erlangen und dasselbe mit einem Demokraten machen. Die US-Demokratie wird weiter missbraucht und ramponiert werden."/alz/DP/zb

Quelle: dpa-AFX