Trotz kräftigem Umsatzplus ist der Chip-Hersteller TSMC nur bedingt optimistisch. Er rechnet mit einer Abkühlung der Weltwirtschaft. Einen kleinen Lichtblick gibt es aber...

Gute Geschäftszahlen trotz herausforderndem Umfeld: Im vergangenen Jahr lief es für die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) geschäftlich sehr gut – wie auch in den zwei Jahren zuvor, da die Corona-Pandemie die Nachfrage nach der Chip-Technologie stark befeuert hat. Unterm Strich verzeichnete der Chiphersteller und Zulieferer 2022 einen Umsatz von umgerechnet fast 76 Milliarden US-Dollar und damit 34 Prozent mehr als noch 2021.

Der Gewinn stieg im gleichen Zeitraum sogar um fast 60 Prozent auf 34,1 Milliarden US-Dollar. Für Rückenwind sorgte zum einen die hohe Nachfrage nach Mikrochips. Zum anderen konnte das Unternehmen – das Apple und Qualcomm zu seinen Kunden zählt – von günstigen Wechselkursen profitieren, nachdem der Taiwan-Dollar sich im Jahresverlauf gegenüber dem US-Dollar um über 20 Prozent verbilligt hat.

Trotzdem rechnet TSMC nicht damit, dass der Aufwärtstrend anhält. Grund hierfür sei die sich abkühlende Weltwirtschaft, der sich auch die Taiwanesen nicht entziehen könnten – trotz ihrer Marktführerschaft bei der Elektronik-Chip-Herstellung. Diese würde dazu führen, dass Computer, Smartphones und Halbleiterbauelemente weniger stark nachgefragt würden – was sich mittlerweile auch schon im eigenen Geschäft widerspiegele.

Unterm Strich erwartet Vorstandschef C. C. Wei im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatzrückgang zwischen fünf und neun Prozent. Die Lage in der Branche sei angespannt und es sei davon auszugehen, dass sie erstmal leicht schrumpfen werde. Vor diesem Hintergrund sei gerade im ersten Quartal mit einem deutlichen Umsatzrückgang und geringeren Brutto- und Operativmargen zu rechnen. Auch Konkurrent Samsung hatte vor kurzem bereits vor einem starken Gewinnrückgang in eigener Sache gewarnt.

Die gute Nachricht: Auch wenn der Trend erstmal nach unten zeigt, geht TSMC-Chef Wei mit Blick auf das Gesamtgeschäftsjahr davon aus, dass der Trend Mitte des Jahres dreht und am Ende ein leichtes Plus stehen werde.

Aktuell machen Nachrichten die Runde, dass TSMC den Bau einer Chip-Fabrik in Dresden erwägt. Nachdem sich die Aktie im letzten Jahr stark verbilligt hat, bietet sie laut Einschätzung der Mehrheit der Analysten eine gute Gelegenheit zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel sehen sie laut dem Informationsdienst Marketscreener gegenüber dem aktuellen Kurs mehr als 26 Prozent höher.

Rezession, Sell-Off, Schwarze Schwäne: Startet im neuen Jahr die Jahrhundert-Rezession oder stehen wir vor einem neuen Bullenmarkt? Egal wie: Sichern Sie sich jetzt Stefan Klotters Jahresausblick inklusive Crash-Strategie im kostenlosen Report. Hier mehr erfahren!

(ir) für die wallstreet:online Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen

Quelle: Wallstreet Online