Die Zukunft von Thyssenkrupp bleibt weiterhin ungewiss. Neben der Wasserstoff-Tochter Nucera und dem Stahlgeschäft ist vor allem auch die Marinesparte ein Fokus der Diskussionen. Die IG Metall spielt dabei eine wichtige Rolle und erhöht nun den Druck, eine schnelle Lösung zu finden.

IG Metall erhöht Druck auf schnelle Lösung

Das Unternehmen Thyssenkrupp Marine Systems steht vor möglichen Veränderungen in Bezug auf seine Eigentümerstruktur. Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp plant, die Rüstungssparte Thyssenkrupp Marine Systems aus der Firmengruppe auszugliedern: Man möchte Käufer, Partner oder Investoren finden. Bei einer Sondersitzung des Aufsichtsrats im April wurden diese Pläne von Vorstandschefin Martina Merz unterstützt. Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben ein Protokoll an die Betriebsräte geschickt, das u.a. der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

„Wir sind mit dem Unternehmen im engen Austausch“, sagte Küste, der Bezirksleiter der IG Metall Küste, am Freitag gegenüber Reuters. Er möchte eine Best-Owner-Vereinbarung mit potenziellen Investoren schließen und konkreter in die Verhandlungen einsteigen. „Wir lehnen den Einstieg von Private Equity bei Thyssenkrupp Marine Systems nicht grundsätzlich ab.“ und zeigt sich somit offen für Verhandlungen mit Finanzinvestoren.

Forderung nach Schutz von Mitbestimmung und Arbeitsplätzen bei Verkauf

Friedrich führte als positive Beispiele den Einstieg von KKR bei Kion oder Hensoldt an, sofern ein langfristiges, strategisches Interesse bestehe. Außerdem müsse die Mitbestimmung und die Arbeitsplätze auch beim Exit geschützt sein. „Thyssenkrupp selbst oder die Bundesregierung als Ankerinvestor mit Sperrminorität muss an Bord bleiben“, fordert der Bezirksleiter der IG Metall.

Bezüglich eines nationalen Marine-Champions, um den es lange Gerüchte gab, rechnet Friedrich jedoch nicht damit. „Ich bin davon überzeugt, dass in Deutschland eine nationale Konsolidierung in nächster Zeit nicht ansteht„, sagte Friedrich. Stattdessen richtet er den Blick auf eine Konsolidierung in Nordeuropa und nennt dabei Unternehmen wie Saab in Schweden, Kongsberg in Norwegen und Damen in den Niederlanden.

Transformationspläne der Stahlsparte beeinflussen Ausgliederung der Marinesparte

Die Transformation der Stahlsparte, um grünen und klimaneutralen Stahl herzustellen, ist der Auslöser des Plans. Die benötigten Investitionen belaufen sich auf Milliardenbeträge. Gleichzeitig braucht auch die Marinesparte finanzielle Unterstützung für ihr Wachstum. „Alles gleichzeitig geht nicht“, sagt Burkhard. „Investitionen bekommen wir am ehesten, wenn wir eigenständig agieren können.“

Das Unternehmen im Überblick

ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) ist ein deutsches Unternehmen und einer der weltweit führenden Anbieter von U-Booten, Schiffen und maritimer Sicherheitstechnik. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Kiel und beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter in Deutschland. TKMS ist ein Tochterunternehmen des Essener Industriekonzerns ThyssenKrupp und bedient Kunden aus Regierungs- und Marinekreisen weltweit. Das Unternehmen hat eine lange Geschichte in der Konstruktion und Fertigung von U-Booten und Schiffen und ist für seine innovativen Technologien bekannt.

Börsennews-Redaktion / pr

Quelle: BörsenNEWS.de