Der Ausgabepreis lag am unteren Ende der Spanne, der erste Kurs sogar noch darunter: Die große Kursparty zum Börsengang ist beim Webhosting-Unternehmen Ionos erst einmal ausgeblieben. Ist die Aktie trotzdem interessant?

Diesen Börsenstart hatten sich Anleger und wohl auch der Internetriese 1&1 als Konzernmutter von Ionos anders vorgestellt. Kurz vor Börsenschluss steht die Aktie an ihrem ersten Handelstag rund 2,6 Prozent im Minus bei knapp unter 18 Euro. Und das an einem Tag, den der deutsche Leitindex DAX mit einem Plus von knapp einem Prozent beendet.

Neben 1&1 (75 Prozent) ist auch der US-Investor Warburg Pincus mit 25 Prozent an Ionos beteiligt. Für das IPO wurden jeweils 15 Prozent der Aktien der beiden Anteilseigner angeboten. Mit 18,50 Euro waren die Anteilsscheine am unteren Ende der angepeilten Spanne von bis zu 22,50 Euro je Papier abgegeben worden. Das gesamte Platzierungsvolumen lag damit bei 447 Millionen Euro.

Angesichts des ruhigen Emissionsgeschäfts zum Jahresstart ist das Ionos-Debüt bisher sogar weltweit der größte Börsengang 2023. Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Webhosting, Cloud-Services und Infrastruktur, und dabei vor allem im Markt für kleine und mittelständische Unternehmen in Europa und den USA aktiv. 

Im Vorfeld des IPO war eigentlich eine Bewertung von fünf Milliarden Euro angepeilt worden. Tatsächlich liegt die Bewertung derzeit nur rund halb so hoch bei 2,5 Milliarden Euro.


Diese Gold-Aktie sollten Sie kennen! Marcel Torney stellt in seinem kostenlosen Report den nächsten Edelmetall-Geheimtipp vor. Jetzt HIER herunterladen und reinlesen!


Analyst Patrick Basiewicz vom Broker Finncap zeigte sich gegenüber Bloomberg überrascht: Wenn Ionos nicht am ersten Tag ein schönes Plus hinlege, sei das auch für andere Börsengänge ein Problem, so der Experte.  

Warburg-Analyst Simon Stippig glaubt dennoch an die Stärke des Geschäftsmodells bei Ionos: "Wir halten das Geschäftsmodell von IOS für attraktiv und sind der Meinung, dass die implizite Bewertung der UI-Tochtergesellschaft nicht zu ambitioniert ist", schreibt Stippig in einer Notiz am Mittwoch. "Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung sowie Fragen zur Kapitalrendite für die Aktionäre."

Für den Mutterkonzern United Internet bestätigte der Analyst sein "Kaufen"-Votum mit einem Kursziel von 53 Euro, mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs.

In der wallstreet:online Community war das durchwachsene Ionos-Debüt ebenfalls das Thema des Tages: Diskutieren Sie mit im Ionos-Forum!

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion


Jetzt den vollständigen Artikel lesen