Gleich mehrere Cannabis-Aktien verzeichnen deutliche Kursgewinne - doch bei einigen geht es schon wieder abwärts. Steht das grüne Kraut vor einem Börsen-Comeback?Steht das grüne Kraut vor einem Comeback an der Börse oder

Nicht nur die Pflanzen wachsen: Der Kurs des kanadischen Cannabis-Unternehmens Canopy Growth setzt seinen Höhenflug fort und legte am gestrigen Montag um mehr als 80 Prozent zu. Das Unternehmen konnte seinen Börsenwert in den vergangenen zwei Wochen beinahe vervierfachen. Damit durchbricht Canopy Growth zum ersten Mal seit Mai die Ein-Dollar-Marke. Grund für den massiven Kursgewinn sind in erster Linie positive Nachrichten aus dem südlichen Nachbarland: Das US-Gesundheitsministerium hat laut einem CNBC-Bericht der Drogenbehörde (DEA) empfohlen, die Einstufung von Cannabis zu überdenken. Demnach soll Cannabis von "Schedule 1" auf "Schedule 3" herabgestuft werden. Das würde Marihuana (die getrocknete Pflanze) und Haschisch (das getrocknete Harz) nicht länger mit Heroin gleichsetzen.

Zudem zeigten sich einige Mitglieder des US-Kongresses optimistisch, dass der SAFE Banking Act zum ersten Mal seit zehn Jahren dem Senat zur Abstimmung vorgelegt werden könnte. Aufgrund der darin vorgeschriebenen Regulierungen bieten 95 Prozent aller US-Bankinstitute Cannabis-Unternehmen keine Dienstleistungen an, was Geschäftsbetrieb und Wachstum in den USA klarerweise stark erschwert.

Nicht zuletzt profitiert Canopy Growth auch von der geplanten Teillegalisierung Ende 2023 bei uns in Deutschland. Laut Gesetzentwurf werden Kauf und Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis ab einem Alter von 18 Jahren grundsätzlich straffrei sein. Cannabis soll aus dem Betäubungsmittelgesetz herausgenommen und damit nicht mehr gemeinsam mit Heroin als verbotene Substanz gelistet werden. Die Kanadier sind in der Bundesrepublik unter dem Firmennamen Canopy Growth Germany GmbH vertreten.

Von der positiven Nachrichtenlage profitieren nicht nur die Aktien von Canopy Growth, sondern auch die anderer börsennotierter Haschbauern, darunter Aurora Cannabis, Cronos, Tilray und Green Thumb Industries. Für Anleger bleibt das Ganze dennoch ein Spiel mit dem Feuer: Trotz der jüngsten Zugewinne notieren viele der Unternehmen deutlich unter ihrem Allzeithoch. Canopy Growth etwa hat seit Ende April 2019 fast 97 Prozent verloren – für damalige Anleger quasi ein Totalverlust. Gleich mehrere der damals so hoch gehypten Gras-Konzerne rangieren heute auf Pennystock-Niveau. Die jüngsten Kursbewegungen sind vor allem auf den Optimismus von Retail-Investoren zurückzuführen. Es bleibt spannend, ob sie dieses Mal recht behalten.

An der Nasdaq notiert die Aktie von Canopy Growth am Dienstag vorbörslich mehr als zehn Prozent im Minus. Eine Aktie kostet derzeit 1,53 US-Dollar.


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Autor: (tl) und Ferdinand Hammer für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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