Ein Welt-ETF gilt als beliebtes Basisinvestment. Doch worauf sollte man bei der Auswahl achten? Und ist Welt gleich Welt? Global anlegende ETFs im Vergleich.

Sie werden fast jedem Börseneinsteiger nahegelegt und auch für erfahrene Anleger gelten sie als Grundbaustein im Depot: Weltweit anlegende ETFs sind quasi das Must-have in der Finanzwelt. Diese Beliebtheit kommt nicht von ungefähr. Denn Welt-ETFs versprechen eine Streuung über verschiedene Titel, Branchen und Anlageregionen, wie man sie über Einzelinvestments kaum erreichen kann. Zum anderen sind ETFs bequem.

Die Idee: Einmal mit überschaubarem Kapitaleinsatz investieren und sofort von der Wertentwicklung wichtiger Unternehmen profitieren. Und nicht zuletzt sind ETFs kostengünstig. Statt Managementgebühren für ein Fondsmanagement zu bezahlen, bilden die passiven Indexfolger ihre Benchmark einfach nach. Dies hält die Kosten gering.

Dies alles sind starke Argumente, sich einen ETF auf die globalen Aktienmärkte ins Depot zu legen. Doch worauf sollte man dabei achten? Und worin liegen die Unterschiede der verfügbaren Welt-ETFs? Ein kurzer Leitfaden, um den für die persönlichen Anlageziele besten Welt-ETF auszuwählen.

Eine Welt, verschiedene Indizes

Die weltweiten Aktienmärkte werden über verschiedene Indizes abgebildet. Der beliebte FTSE All-World Index umfasst über 4.160 Unternehmen aus den Industrie- und Schwellenländern. Der Index ist nach Marktkapitalisierung gewichtet und deckt 90 bis 95 Prozent der investierbaren Marktkapitalisierung ab. Nach Sektoren dominieren die Sparten Technologie, Health Care sowie Industrial Goods and Services. Die am höchsten gewichteten Unternehmen sind Apple, Microsoft und Amazon.

Alternativ bilden viele Welt-ETFs den MSCI All Country World Index (ACWI) ab. Dieser umfasst große und mittelgroße Aktiengesellschaften aus 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern. Im Vergleich zum FTSE-Index ist die Anzahl der hier gelisteten Unternehmen mit rund 2.880 Werten deutlich geringer. Die im MSCI All Country World Index notierten Unternehmen decken nach Angabe des Indexanbieters rund 85 Prozent der weltweiten Anlagemöglichkeiten für Aktien ab. Auch hier dominieren die drei Tech-Riesen Apple, Microsoft und Amazon.

Im MSCI World Index vom selben Indexanbieter finden sich dagegen rund 1.500 Werte aus 23 Ländern. Auch hier dominieren die USA mit einem Anteil von 68,9 Prozent. Der größte Sektor ist die Informationstechnologie, danach folgen Health Care und Finance. Die drei Top-Ten-Positionen gleichen den anderen Welt-Indizes. Die Emerging Markets sind in diesem Index allerdings nicht berücksichtigt.

Im MSCI All Country World Index (ACWI) IMI sind mit rund 9.120 Werte aus 23 Industrienationen und 24 Schwellenländern die meisten Unternehmen berücksichtigt. Der Zusatz „IMI“ steht für Investable Market Index. Der MSCI ACWI IMI gilt damit als besonders breit gestreut und soll etwa 99 Prozent der weltweiten Aktienanlagemöglichkeiten abdecken. Auf die USA entfällt hier ein Anteil von 60,4 Prozent. Die wichtigsten Sektoren sind ebenfalls Informationstechnologie, Finance und Health Care. Und auch hier kauft man unter den größten Positionen Apple, Microsoft und Amazon.

 

Kosten beachten

Ein weiterer Aspekt bei der Auswahl eines ETFs könnten die Kosten sein, die für den Anleger anfallen. Hilfreich ist hier der Blick auf die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, kurz: TER). Die Spanne reicht hier in etwa von 0,12 bis 0,50 Prozent. Die TER wird in der Regel einmal im Jahr von der Anlagesumme abgezogen.

Ausschüttend oder thesaurierend?

ETFs unterscheiden sich zudem hinsichtlich ihrer Ausschüttungsart: Manche Indexfolger schütten Erträge regelmäßig aus, andere sind thesaurierend gestaltet, d.h. Ausschüttungen werden direkt wieder reinvestiert. Die Entscheidung ist eher eine Typ-Frage: Will man regelmäßige Ausschüttungen verbuchen können und quasi den Erfolg der Anlage sofort sehen oder ist man vielleicht etwas längerfristiger orientiert und kann darauf verzichten?

Welt-ETFs: Drei Beispiele, um weltweit Investitionschancen wahrzunehmen

Doch welcher ist nun der beste Welt-ETF? Wie bereits angerissen, kann diese Frage nur sehr individuell beantwortet werden. Drei Beispiele, wie sich Anleger die Welt – oder zumindest einen Ausschnitt davon – ins Depot holen können.

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating (WKN: A2PKXG): Bei Anlegern gefragtes Welt-Investment

Wer auf den FTSE All-World Index setzen möchte, findet mit dem Vanguard-ETF eine beliebte Investitionsmöglichkeit. Das darin investierte Volumen liegt aktuell bei rund 6.766 Millionen Euro, berechnet wird eine TER in Höhe von 0,22 Prozent und Dividenden werden thesauriert. Was auffällt: Statt der eingangs beschriebenen rund 4.160 FTSE-Index-Positionen finden sich im ETF aktuell nur etwa 3.670 Werte. Dies liegt daran, dass viele ETF-Anbieter ein sogenanntes Sampling-Verfahren anwenden. Das heißt, dass nicht 1:1 alle im Index gelisteten Werte nachgekauft werden, sondern eine Auswahl hinsichtlich Liquidität oder Einfluss auf die Gesamtperformance getroffen wird.

SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (WKN: A1JJTD): Gezielte Auswahl aus dem größten Welt-Index

Noch deutlicher fällt diese Differenz zwischen der Anzahl der Index-Werte und der im ETF gelisteten Unternehmen beim SPDR-ETF auf, der den sehr breit streuenden MSCI AWCI IMI abbildet. Statt der rund 9.120 Titel bekommt man hier – aufgrund des Samplings – um die 1.980 Positionen. Das Volumen liegt derzeit bei rund 544 Millionen Euro. Erträge werden auch hier nicht ausgeschüttet, sondern die Dividenden werden im ETF wiederangelegt. Die TER beträgt günstige 0,17 Prozent.

iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) (WKN: A1JMDF): Über 2.000 Unternehmen im Portfolio

Mit einer TER von 0,20 Prozent ist auch dieser iShares-ETF auf den MSCI World ACWI sehr günstig. Der ETF hält ein Volumen von rund 7.290 Millionen Euro. Erträge werden thesauriert. Mittels Sampling werden aus dem rund 2.880 Werte umfassenden Anlageuniversums des Index aktuell mehr als 2.360 Unternehmen ausgewählt.

Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1C (WKN: A1XB5U): Investieren in führende Industrieländer mit schlanker Kostenstruktur

Wer sich den MSCI World Index bezüglich der Titelanzahl nahezu deckungsgleich kaufen möchte, könnte sich den Xtrackers-ETF ansehen. Die Gesamtkostenquote beträgt ebenfalls sehr schlanke 0,19 Prozent, Erträge werden thesauriert und das im ETF investierte Volumen liegt bei rund 8.883 Millionen Euro. 

Fazit: Die Welt mit nur einem Investment ins Depot holen – Welt-ETFs versprechen eine breite Streuung. Wer besondere Akzente wie zum Beispiel den Fokus auf ESG-Nachhaltigkeitskriterien oder Schwellenländer setzen möchte, sollte genau hinsehen oder sich spezielle ETFs zusätzlich kaufen. Egal für welchen der beispielhaft genannten ETFs man sich am Ende entscheidet: Über Einzelinvestments lässt sich eine solche Bandbreite an Unternehmen, Branchen und Ländern kaum erreichen – hier spielen die Indexfolger ihre Stärken voll aus. Die vorgestellten ETFs zeichnen sich zudem durch sehr günstige Gesamtkosten aus. Wer seinen Welt-ETF regelmäßig besparen möchte: Kein Problem. Die genannten ETFs sind über Smartbroker alle als Sparplan erhältlich.

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Autorin: KS, Redaktion smartbroker.de


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