Spekulationen auf eine Verlangsamung der Zinserhöhungen durch die Federal Reserve nehmen zu. Wenn da nicht gewisse Aussagen von Fed-Vertretern wären …

Den Daten der Commodity Futures Trading Commission für acht Währungspaare zufolge stiegen die Wetten gegen den US-Dollar in der vergangenen Woche auf 30.457 Kontrakte an. Das waren so viele wie seit August 2021 nicht mehr.

Wetten gegen den US-Dollar deuten darauf hin, dass der Markt mit einer weniger aggressiven Zinspolitik der Fed rechnet. Laut Bloomberg erwarten Anleger, dass der effektive Leitzins der Fed von 5,06 Prozent auf unter fünf Prozent fallen werde.

Und was geht in Euroland? Chance, um auf den Euro zu wetten? "Ich denke, dass wir im Jahr 2023 eine große Divergenz in der Geldpolitik zwischen den USA und Europa erleben werden", sagt Christian Kopf, Leiter des Bereichs Fixed Income bei Union Investment, in einem Interview mit Bloomberg. Er geht davon aus, dass die Fed im Februar den Höhepunkt ihres Zinserhöhungszyklus erreiche: "Das sollte den Euro nach oben treiben." Händler wetten bereits darauf, dass die EZB die Zinsen in diesem Jahr stärker anheben werde als die Fed. Einige Analysten empfehlen zum Beispiel Long-Positionen im Euro gegenüber dem US-Dollar. 

Einige Wall Street-Strategen prognostizieren dagegen einen erneuten Aufwärtstrend für den US-Dollar. Fed-Vertreter, die für eine aggressivere Zinspolitik stehen, fordern weitere Zinserhöhungen, auch wenn der Preisdruck nachlässt. Manche Vertreter privater Banken sehen das ähnlich: "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Inflation noch nicht besiegt ist und dass die Leitzinsen in diesem Jahr nicht mehr sinken werden", zitiert Bloomberg Steven Barrow, Leiter der Group-of-10-Strategie bei der Standard Bank.

Am Montag drückte Mary Daly, Präsidentin der Fed von San Francisco, auf das Bremspedal. Daly erwartet, dass die Zentralbank die Zinsen auf über fünf Prozent anheben werde. Ihr Amtskollege aus Atlanta, Raphael Bostic, sagte, die Entscheidungsträger sollten die Zinsen zu Beginn des zweiten Quartals auf über fünf Prozent erhöhen und dann für eine "lange Zeit" eine Pause einlegen. Fed-Chef Jerome Powell spricht am Dienstag auf einer Veranstaltung in Schweden zur "Unabhängigkeit von Zentralbanken".

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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