Erstmals seit August 2022 ist die Inflation hierzulande wieder unter acht Prozent gesunken. Hauptgrund ist der geringere Anstieg der Energiepreise. Lebensmittel haben sich jedoch massiv verteuert. Wie reagiert die Börse?

Sinkende Preise für Benzin und Heizöl haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit August 2022 gedrückt. Waren und Dienstleistungen kosteten im März im Schnitt 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Januar und Februar 2023 hatte die Inflationsrate noch bei jeweils +8,7 Prozent gelegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstagmorgen mit und bestätigte damit eine erste Schätzung von Ende März.

"Die Inflationsrate hat sich abgeschwächt, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau", sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Und weiter: "Für die privaten Haushalte fielen im März die erneut höheren Preise für Nahrungsmittel besonders ins Gewicht."

Größter Preistreiber blieben Lebensmittel: Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im März 2023 um 22,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln weiter verstärkt (Februar 2023: +21,8 Prozent; Januar 2023: +20,2 Prozent) und ist nun dreimal so hoch wie die Gesamtteuerung, so Destatis.

Energie kostete 'nur' noch 3,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, nach rund 19 Prozent im Februar. Dabei spielt allerdings ein statistischer Effekt eine wesentliche Rolle: Vor einem Jahr waren die Energiepreise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine geradezu explodiert. Nun werden sie erstmals mit den bereits höheren und nicht mehr mit den niedrigeren Preisen vor Kriegsausbruch verglichen - ein sogenannter Basiseffekt.

Die Anleger reagierten gelassen auf die jüngsten Inflationsdaten aus Deutschland. Der DAX startete am Donnerstag mit einem leichten Plus in den Handel. Aktuell steht er bei 15.722 Punkten (Stand: 13.04.2023, 09:01 Uhr). Zur Wochenmitte hatte er mit über 15.827 Punkten zeitweise den höchsten Stand seit Januar 2022 erreicht.


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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion


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