Der Hype um die VinFast-Aktie ist enorm, ebenso wie die Volatilität. Das liegt vor allem daran, dass nur ein Prozent der VinFast-Aktien für den Handel verfügbar sind. Genau dort lauert Gefahr...

Der unrentable Hersteller von Elektrofahrzeugen ist am Montag zum drittwertvollsten Autohersteller der Welt aufgestiegen und hat General Motors und Ford hinter sich gelassen. Die Aktien des vietnamesischen Unternehmens VinFast Auto sind seit der Börsennotierung Mitte August zeitweise um fast 700 Prozent gestiegen. Gestern folgte dann die Ernüchterung, die Aktie stürzte in New York um 44 Prozent ab und vernichtete einen Marktwert von 83 Milliarden US-Dollar.

Die VinFast-Aktie begeistert vor allem Einzelanleger, da sie schneller steigt als jede andere Large-Cap-Aktie weltweit. Doch gerade da lauert auch Gefahr. Bloomberg zieht den direkten Vergleich zu einer Aktie, die ebenfalls nur über einen winzigen Streubesitz verfügte und aus der relativen Unbekanntheit in die Reihen der größten Unternehmen der Welt aufstieg: AMTD Digital. Das asiatische und in den USA gelistete Unternehmen verblüffte Marktteilnehmer vor einem Jahr mit einem Kursanstieg von mehr als 32.000 Prozent innerhalb weniger Wochen. Der Papierwert des Finanzdienstleistungsunternehmens erreichte zu einem bestimmten Zeitpunkt über 400 Milliarden US-Dollar und übertraf damit den Wert von JPMorgan Chase. Seitdem sind die Titel um mehr als 99 Prozent gefallen – vergangene Woche erreichte die Aktie ein Rekordtief. Die Bewertung liegt jetzt nur noch bei 1,15 Milliarden US-Dollar.

"Die aktuellen Bewertungen von VinFast sind nicht haltbar", zitiert Bloomberg den Analysten David Blennerhassett von der Smartkarma-Plattform. "Und weil es so wenige VinFast-Aktien gibt, wird jeder, der, sagen wir, 50.000 Aktien kauft, die Aktie bewegen." VinFast gilt zudem als schwer zu shortende Aktie. Da nur ein Prozent für den Handel verfügbar sind, ist es für Leerverkäufer teuer, sich Aktien zu leihen.


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Die US-Aufsichtsbehörden haben bereits auf die Risiken dünn gehandelter Aktien hingewiesen. Bloomberg berichtete im September, dass die Nasdaq die Prüfung von Börsengängen von Small-Cap-Unternehmen verschärfen werde.

"Es gibt Ähnlichkeiten zwischen dem kometenhaften Aufstieg von VinFast und AMTD Digital angesichts ihres geringen Streubesitzes und des Blickwinkels auf Meme-Aktien", so auch Ken Shih, Leiter der Vermögensverwaltung für Greater China bei Saxo Markets. "Anleger sollten sich vor der Preisvolatilität in Acht nehmen."

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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