Der renommierte Leerverkäufer Hindenburg Research hat es auf den berühmten aktivistischen Investor Carl Icahn abgesehen. Die Titel von Icahn Enterprises crashten in der Folge. Die Hintergründe!

Die von Nathan Anderson geführte Firma Hindenburg hat eine Short-Position gegen Icahn Enterprises aufgebaut. Der Shortseller begründet dies mit "überhöhten" Vermögenswerten, die eine ungewöhnlich hohe Prämie auf den Nettoinventarwert der Aktien der börsennotierten Holdinggesellschaft darstellten.

Icahn Enterprises ist eine Holdinggesellschaft, die an einer Vielzahl von Unternehmen beteiligt ist, darunter Energie, Automobil, Lebensmittelverpackungen, Metalle und Immobilien.

"Insgesamt glauben wir, dass Icahn, eine Legende der Wall Street, einen klassischen Fehler begangen hat, indem er angesichts anhaltender Verluste zu viel Fremdkapital aufgenommen hat: eine Kombination, die selten gut ausgeht", so Hindenburg Research in einer am Dienstag veröffentlichten Notiz.

Icahn wurde in den 1980er Jahren berühmt, als er eine feindliche Übernahme von Trans World Airlines (TWA) durchführte, die Airline von der Börse nahm und die profitabelsten Strecken an einen Konkurrenten verkaufte. Im Gegensatz zu Warren Buffett gilt Carl Icahn als sehr aktiver Investor – auch bekannt als "Corporate Raider" – was auf Deutsch in etwa Unternehmensplünderer bedeutet.

Icahn kauft meist größere Anteile an Unternehmen, um diese dann auch beeinflussen zu können. So hat er beispielsweise vor neun Jahren 2,5 Prozent an ebay erworben, um hohen Druck auf die Geschäftsführung ausüben zu können. In der Folge wurde Paypal von eBay abgespalten – und Icahn fuhr einen großen Gewinn ein.

Jüngstes Ziel war McDonalds. Icahn wollte, dass das US-Unternehmen seine Zulieferer zu einer besseren Tierhaltung verpflichtet.

Aktien der Icahn Enterprises schlossen den Dienstagshandel mit einem Minus von 20 Prozent und verzeichneten damit den stärksten Tageseinbruch aller Zeiten. Die Beteiligungsgesellschaft zahlt laut FactSet eine Dividende von 15,9 Prozent. Hindenburg ist der Ansicht, dass die hohe Dividendenrendite nicht durch den Cashflow und die Investitionsleistung des Unternehmens "gestützt" werde. Vielmehr betreibe Icahn Enterprises eine "ponziähnliche" Wirtschaftsstruktur, indem es Geld von neuen Investoren verwendet, um Dividenden an alte Investoren auszuzahlen.

"Angesichts der eingeschränkten finanziellen Flexibilität und der sich verschlechternden Liquidität gehen wir davon aus, dass Icahn Enterprises seine Dividende letztendlich kürzen oder ganz streichen wird, es sei denn, es kommt zu einer wundersamen Wende in der Anlageperformance", heißt es in dem Research-Bericht.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

 

 


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