In Deutschland zählt der schwedische Hafermilchhersteller Oatly zu den Marktführern für Milchersatzprodukte. An der Börse hat der Titel bisher wenig Erfolg. Woran liegt das – und ist eine Kehrtwende in Sicht?

Der schwedische Hafermilchhersteller Oatly strauchelt noch immer. Das erste Quartal 2023 lief zwar etwas besser als im Vorjahr: Der Umsatz stieg um 17,7 Prozent auf 195,6 Millionen US-Dollar und der Nettoverlust sank von 87,5 Millionen US-Dollar auf 75,6 Millionen US-Dollar. Dennoch: Oatly schreibt rote Zahlen. Zudem könnte das Umsatzplus auf Preissteigerungen im Zuge der Inflation zurückzuführen sein, statt auf ein wachsendes Geschäft. Am 30. Juli wird das Unternehmen die Zahlen für das zweite Quartal veröffentlichen. 

Zuletzt hat Oatly eine Finanzierungsrunde über 450 Millionen US-Dollar abgeschlossen, berichtet das Landwirtschafts-Nachrichtenportal Agrarheute. Das Unternehmen wolle sich der "finanziellen Unabhängigkeit" nähern, begründete Finanzvorstand Christian Hanke. "Wir beabsichtigen, diese Mittel als Treibstoff für unser Wachstum zu nutzen. Die Mittel werden für den Abschluss unseres Supply-Chain-Netzwerkausbaus, für Effizienzprogramme und die Erschließung neuer Märkte verwendet."

Ob das gelingt, hängt auch von der neuen Unternehmensspitze ab: Zum 1. Juni wechselte der bisherige CEO, Toni Petersson, zum Co-Vorstandsvorsitzenden. Seine Nachfolge tritt Jean-Christophe Flatin an. Flatin arbeitete ein Jahr als "Global President" bei Oatly, zuvor war er 30 Jahre beim Süßwarenkonzern Mars. Er wolle keinen Neustart, sondern die Strategie der Kostensenkungen fortführen, sagte er bei seiner Vorstellung dem Handelsblatt zufolge. Im Jahr 2024 will Oatly ein positives EBITDA erreichen.  


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Aktionäre scheinen noch nicht überzeugt zu sein. Seit dem Börsengang im Mai 2021 hat die Oatly-Aktie beinahe 90 Prozent an Wert verloren und notiert aktuell bei 1,98 US-Dollar. Allein in den vergangenen drei Monaten verbuchte der Titel 13 Prozent Minus. Einige Analysten glauben dennoch, dass es bald aufwärts gehen könnte.

"Wir glauben, dass der Markt für das haferbasierte Segment weiter von Bedeutung ist", kommentierte Brian Holland, Geschäftsführer der US-Investmentbank TD Cowen, die Quartalsergebnisse. "Laut unserer Analyse wird Oatly vor allem durch Kapazitätsbeschränkungen in Mitleidenschaft gezogen. Da in den nächsten Monaten mehr Produktionsmengen online gehen, dürfte sich das auf Umsatz, Marktanteil und Gewinn entsprechend auswirken." 

Auch Mizuho Securities bestätigte im Mai seine Kaufempfehlung und hob das Kursziel von sechs auf sieben US-Dollar. "Aus Unternehmenssicht glauben wir, dass die pessimistische Stimmung ihren Höhepunkt erreicht hat und die Fundamentaldaten gleichzeitig ihren Tiefpunkt gesehen haben", sagte John Baumgartner, Analyst bei Mizuho, gegenüber Yahoo Finance im März. 

(sesch) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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