Weltweit verzeichnen Immobilienmärkte einen dramatischen Nachfrage-Rückgang. Gleichzeitig werden Kredite unbezahlbar. Platzt nun die neue Immobilien-Blase? Und welche Länder sind die Vorboten eines potenziellen Crashes?

An den Immobilienmärkten dieser Welt gab es lange Zeit keine Grenze nach oben. Insbesondere in den Metropolen zogen Nachfrage und Preise in den vergangenen Jahren gleichermaßen an, beflügelt durch günstige Finanzierungsmöglichkeiten aufgrund niedriger Zinsen. Doch damit ist jetzt Schluss: Die Nachwehen der Pandemie und des Ukraine-krieges haben dafür gesorgt, dass Marktwirtschaften wie die der USA und auch Deutschland auf eine Rezession zusteuern. Die Preise steigen. Um die Inflation in den Griff zu bekommen, greifen Notenbanken wie die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) oder die Europäische Zentralbank (EZB) zu historischen Zinssteigerungen. 

Das – vorläufige – Ergebnis: Das Leben wird teurer und Verbraucher kommen nicht mehr so leicht an günstige Kredite. Abstriche erfolgen dementsprechend im Alltag, ebenso wie bei großen Investitionen. Die Nachfrage nach teuren Immobilien sinkt.

In Australien und Neuseeland, zwei Nationen, die in der Vergangenheit besonders vom Immobilienboom profitiert haben, haben die Preise bereits zur Talfahrt angesetzt. Das Handelsblatt rechnet vor: Lag der mittlere Hauswert für eine Immobilie in Wellington, Neuseeland, im Februar noch bei 995.000 Neuseeland Dollar (rund 600.000 Euro), ist eine solche Immobilie heute umgerechnet noch rund 468.430 Euro wert. Und auch in Sydney, der nach Honkong bislang der zweitteuerste Immobilienmarkt der Welt, geht es abwärts. Das liegt unter anderem daran, dass in Australien und Neuseeland, aber auch in Ländern wie Spanien, Kanada und Großbritannien häufig Kredite mit kurzen Laufzeiten abgeschlossen werden. Diese orientieren sich meist stark an den Leitzinsvorgaben der Zentralbanken. So kommt nicht nur das Neugeschäft in die Bredouille, sondern auch Verbraucher, die bereits eine Immobilie besitzen. Die Anschlussfinanzierung bereitet in der jetzigen Lage echte Schwierigkeiten.  

„Einen so starken Rückgang innerhalb eines halben Jahres haben wir seit Beginn unserer Aufzeichnungen im Jahr 1992 noch nie erlebt“, sagt Jen Baird, Chefin des Real Estate Institute of New Zealand (REINZ), gegenüber dem Handelsblatt. Trotz der sinkenden Preise würden die lokalen Makler immer weniger Abschlüsse verzeichnen: „Die für Käufer positive Entwicklung wird von den Sorgen um steigende Hypothekenzinsen überlagert und wird Verkäufe wohl weiterhin bremsen“, sagt Baird.

(lif) für die wallstreet:online-Zentralredaktion

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