Indien steht immer mehr im Fokus von Anlegern. Der Grund: Das südasiatische Mega-Land steht in der derzeitigen volatilen weltwirtschaftlichen Lage besser da als viele andere Länder. Die Hintergründe.

Wer vor einem Jahr 10.000 Euro in den MSCI INDIA ETF investierte, dessen Investment ist heute 10.200 Euro wert. Wer hingegen den gleichen Betrag in den MSCI World ETF investierte, dessen Investment ist heute nur noch rund 7.850 Euro wert.



Indiens wichtigster Aktienindex, der Nifty 50, gewann allein in den letzten sechs Monaten 0,35 Prozent hinzu. Zum Vergleich: Der EURO STOXX 50, das führende Börsenbarometer Europas, verlor im selben Zeitraum mehr als zwölf Prozent.

"Die indische Wirtschaft hat sich besser gehalten als die meisten anderen Volkswirtschaften der Welt", erklärte Aswath Damodaran, Professor für Finanzen an der NYU Stern School of Business, kürzlich dem US-Nachrichtensender CNBC.

Tatsächlich rechnet die UN-Welthandels- und Entwicklungskonferenz in diesem Jahr mit einem Wachstum des indischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,7 Prozent. Das ist zwar weniger als im Vorjahr – damals 8,2 Prozent – aber immer noch deutlich mehr als das prognostizierte BIP für die Eurozone. Die IWF-Prognose rechnet für das Jahr 2022 in der Eurozone lediglich mit einem BIP-Wachstum von 3,1 Prozent.

In seiner jüngsten Prognose geht der IWF für die gesamte EU für 2023 sogar nur noch von einem BIP-Wachstum von einem Prozent aus. Schwellenländer wie Indien (+6,1 Prozent) und China (+4,4 Prozent) dürften im kommenden Jahr hingegen deutlich stärker wachsen.

Untersuchungen zeigen aber auch, dass Indien noch einen weiten Weg vor sich hat. Dem wirtschaftlichen Fortschritt des Schwellenlandes steht besonders seine marode Infrastruktur im Wege. Immerhin hatte Indiens hindu-nationalistischer Premierminister Narendra Modi im vergangenen Jahr ein nationales Infrastrukturprogramm in Höhe von 100 Billionen Rupien (1,35 Billionen US-Dollar) aufgelegt. Das Geld soll in den kommenden 25 Jahre in Infrastrukturprojekte fließen.

Sasidaran Gopalan, Dozent für Wirtschaftswissenschaften an der Universität der Vereinigten Arabischen Emirate, stimmte zwar zu, dass Indien "sowohl in Südostasien als auch unter anderen aufstrebenden Märkten hervorsticht". Gleichzeitig stellte er gegenüber CNBC aber auch klar, dass Indien "nicht das einzige aussichtsreiche Schwellenland für Investoren sei."

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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