China hat seine Tech-Branche in den vergangenen Jahren an die kurze Leine genommen. Mit der Strafe für die Ant Group und dem Konzernumbau könnte sich das Blatt aber wenden.

Die Ant Group, der Fintech-Arm des E-Commerce-Riesen Alibaba, wird voraussichtlich mehr als eine Milliarde Dollar Strafe an den chinesischen Staat zahlen müssen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Demnach verhandle die chinesische Zentralbank seit einigen Monaten mit dem Unternehmen über die Modalitäten.

Die Ant Group betreibt die in China extrem beliebte Zahlungsplattform Alipay mit rund 1,3 Milliarden Nutzern weltweit. Die Plattform bietet auch andere Finanzdienstleistungen wie Versicherungen und Kredite an. Die Regierung hatte offiziell wegen "unkontrollierter Expansion des Kapitals" und eines systemischen finanziellen Risikos beim Fintech-Riesen interveniert. 

Die happige Geldstrafe könnte der Schlusspunkt der zweijährigen Ermittlungen der Regulierungsbehörden sein. Zwischenzeitlich gab es Pläne, die Ant Group zu zerschlagen. Gemeinsam mit anderen Aufsichtsbehörden soll nun über einen Konzernumbau entschieden werden. Anschließend könnte Ant die lang ersehnte Lizenz für eine Finanzholding erhalten.


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Nachdem ein geplanter Rekordbörsengang von Ant im Jahr 2020 abgeblasen werden musste, könnte es möglicherweise einen neuen Versuch geben, nachdem die Untersuchung der Regulierungsbehörden abgeschlossen ist.

Erst im vergangenen Jahr hatte die Konzernmutter Alibaba eine Strafe in Höhe von über 2,5 Milliarden US-Dollar wegen Verstößen gegen das Kartellrecht erhalten. Der Taxi-Dienst Didi hatte 1,2 Milliarden US-Dollar zahlen müssen.

Vor dem Hintergrund der Covid-Lockdowns und der schwächelnden Wirtschaft könnte Peking nun versuchen, den großen Tech-Unternehmen keine weiteren Steine in den Weg zu legen.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion


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