Die US-Notenbank hat die Zinserhöhungen zwar vorerst abgeschlossen, doch drohe US-Aktien nach Ansicht von Bank-of-America-Strategen immer noch ein Rückschlag aufgrund des Risikos einer harten wirtschaftlichen Landung.

Anzeichen für eine Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt seien ein starkes Indiz dafür, dass die US-Notenbank Federal Reserve die Zinserhöhungen pausieren werde, und ein positiver Wert der am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten wäre "das letzte Teil des Goldilocks-Puzzles", so BofA-Stratege Michael Hartnett. Er rechnet jedoch damit, dass es ab diesem Monat mehr Anzeichen für eine so genannte harte Landung geben werde. "Verkaufen Sie die letzte Zinserhöhung", zitiert Bloomberg Hartnett aus einer Notiz vom 31. August.

In jüngster Zeit wurde die Stimmung der Anleger durch Wetten gestützt, dass eine schwächelnde US-Wirtschaft zu einer dovisheren Ausrichtung der Fed-Politik führen würde. Heute steht der Bericht des US-Arbeitsministeriums über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft im Mittelpunkt, aus dem laut Bloomberg hervorgehen dürfte, dass in den USA im vergangenen Monat die wenigsten Arbeitsplätze seit Ende 2020 geschaffen wurden.

Auch Barclays-Stratege Emmanuel Cau sagte, dass die Interpretation schlechter Wirtschaftsdaten durch den Markt als gute Nachrichten für Aktien nur "bis zu einem gewissen Punkt und solange die Erträge nicht beeinträchtigt werden", funktioniere. "Der Vorteil niedrigerer Zinsen aufgrund eines schwächeren Wachstums ist fragil", so Cau. Und weiter: "Angesichts der vielen schlechten Nachrichten, die bereits aus Europa und China kommen, könnte der US-Verbraucher das Schicksal der Aktien bestimmen."


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Eine andere Meinung vertritt die britische Großbank HSBC. Analyst Max Kettner ist bullish für US-Aktien. Er rechnet nicht damit, dass es erneut zu einem "so breiten Ausverkauf" wie im August komme, auch wenn die Anleiherenditen hoch blieben. Der S&P 500 hat in den vergangenen zwei Wochen zugelegt, beendete den August jedoch mit dem ersten monatlichen Rückgang seit Februar und einem Minus von 1,5 Prozent.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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