Das US-Unternehmen Chegg galt lange Zeit als Corona-Highflyer. Nun lösten Äußerungen des CEO im Zuge der Quartalszahlen und eine schwache Prognose einen massiven Ausverkauf bei der Aktie aus.

Die Aktien des US-Unternehmens Chegg crashen zu Wochenbeginn und stürzen vorbörslich um rund 45 Prozent ab. Zuvor hatte der Anbieter von digitalen Lehrbüchern davor gewarnt, dass das KI-Tool ChatGPT sein Wachstum bedrohe.

Das Unternehmen bietet Online-Hilfen für Studenten bei Tests und Aufsätzen an. Im Zuge der Quartalszahlen gab Chegg Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Quartal ab, die weit hinter den Schätzungen der Analysten zurückblieben.

Demnach würden die Gesamteinnahmen für das zweite Quartal voraussichtlich zwischen 175 und 178 Millionen US-Dollar liegen. Der Analysten-Konsens liegt bei 186,5 Millionen US-Dollar.

Chegg verdient einen Großteil seines Geldes mit Abonnements, die bei 15,95 US-Dollar pro Monat beginnen. Diese Einnahmequelle sieht das Unternehmen nun als gefährdet an, wenn Studenten alternativ KI-Chatbots hinzuziehen.

"In der ersten Hälfte des Jahres hatten wir keine spürbaren Auswirkungen von ChatGPT auf unser Wachstum bei den Neukunden, und wir haben die Erwartungen bei den Neuanmeldungen erfüllt. Seit März haben wir jedoch einen deutlichen Anstieg des Interesses von Studenten an ChatGPT festgestellt. Wir glauben nun, dass es einen Einfluss auf unser Neukundenwachstum hat", zitiert Bloomberg Chegg-CEO Dan Rosensweig.

Chegg-Titel crashen auf unter zehn US-Dollar. Die Aktien haben im bisherigen Jahresverlauf bereits über 30 Prozent an Wert verloren. Morgan Stanley-Analysten haben ihr Rating in der Folge in einem Bericht vom Dienstag mit dem Titel "Risks becoming real" gesenkt.

Die soliden Ergebnisse seien "vollständig von der Bedrohung und den Auswirkungen der generativen KI überschattet" worden, so die Analysten. Das Quartal "lieferte Beweise und Unterstützung für Bären, die erwarten, dass ChatGPT und andere KI-Modelle sich negativ auf Chegg auswirken werden. Wir haben unsere Prognosen deutlich gesenkt, da wir davon ausgehen, dass die Zahl der Chegg-Abonnenten deutlich zurückgehen wird".

Auch die Investmentbank Jefferies stufte die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" herab und senkte das Kursziel von 25 auf 11 US-Dollar pro Aktie.

Chegg-CEO Rosensweig sagte, dass die Retentionsraten [Kundenbindungsrate] bestehender Abonnenten weiterhin hoch seien. Er versprach außerdem KI "aggressiv und sofort" zu nutzen.

"Im Laufe meiner Karriere habe ich die bedeutendsten Veränderungen von Technologieplattformen miterlebt – von der Entstehung des Internets bis zur Explosion des Mobilfunks und der Verlagerung von Software in die Cloud – und wir glauben, dass KI die nächste große Veränderung ist."

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion


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