Wer im letzten Jahr auf türkische Aktien setzte, konnte seinen Einsatz nahezu verdoppeln. Aber im Januar ging der ISE 100, der wichtigste türkische Aktienindex, um rund neun Prozent in die Knie. Was ist da los?

Im letzten Jahr stieg der ISE 100 von rund 1.850 Punkten auf rund 5.420 – ein Plus von nahezu 200 Prozent! Da war die beste Aktienanlage in 2022.

Im Gegensatz dazu gab der Benchmark-Index um neun Prozent im vergangenen Monat nach. Das war laut Bloomberg der schlechteste Januar seit 2008 für den türkischen Markt und zusätzlich der größte monatliche Rückgang seit dem Ausbruch der Corona-Krise.


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Einer der Gründe für den Absturz könnten Gewinnmitnahmen sein: "Politische Unsicherheiten im Vorfeld der diesjährigen Wahlen - auch in Bezug auf den Wahltermin - und ein Anstieg der Einlagenzinsen haben zu einer verstärkten Nachfrage von Investoren geführt. So wurden viele Gewinne des letzten Jahres eingelöst", sagte Burak Isyar von ICBC Turkey Investment im Gespräch mit Bloomberg-Journalisten.

In diesem Jahr stehen in der Türkei im Mai Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an. Für Präsident Recep Tayyip Erdogan geht es darum, für eine dritte Amtszeit wiedergewählt zu werden. Erdogan regiert mittlerweile 20 Jahr lang - die längste Herrschaft in der Geschichte der Türkei.

Für Marktbeobachter gilt die Wahl als entscheidender Moment für inländische und ausländische Investoren. Wenn Erdogan wieder an die Macht käme, könnte er seine jahrelange, unkonventionelle Geldpolitik fortführen. Die Türkei kämpft mit hohen Inflationsraten, die Erdogan vor allem mit Zinssenkungen in Schach halten will.

Analyst Burak Isyar geht davon aus, dass die Kurse türkischer Aktien mindestens bis zur Wahl im Mai hohen Schwankungen ausgesetzt sein könnten. Zudem könnten Aktionäre weitere Gewinne aus dem letzten Jahr mitnehmen. Es sieht danach aus, dass Investoren, die einen Einstieg in den türkischen Markt erwägen, die Wahlen im Mai abwarten sollten, um besser erkennen zu können, wohin sich der türkische Aktienmarkt bewegt.

Autor: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion


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