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Geldmarkt

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Was genau ist der Unterschied zwischen Geldmarkt und Interbankenmarkt?

Auf dem Geldmarkt wird Handel mit kurzfristigem Leihgeld betrieben, welches eine Laufzeit von bis zu 12 Monaten besitzt. Bedeutende Marktteilnehmer auf diesem Markt sind Banken, größere Unternehmen, Versicherungen und auch der Staat. Auf dem Geldmarkt versuchen sie überschüssige Liquidität zu verleihen bzw. kurzfristig fehlende Liquidität aufzunehmen. Der Zentralbank kommt auf dem Geldmarkt eine herausragende Bedeutung zu. Sie kann ihn mit ihren Entscheidungen entscheidend beeinflussen. So legt sie den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte fest. Zu diesem Leitzins dürfen Geschäftsbanken Geld von der Zentralbank leihen, wenn sie dafür Sicherheiten, meist in Form von Wertpapieren, hinterlegen. Für Leihgeschäfte auf dem Geldmarkt mit sehr kurzer Laufzeit sind die von der Zentralbank festgelegten Zinssätze zur Spitzenrefinanzierungsfazilität und zur Einlagefazilität von Bedeutung. Zum Zins der Spitzenrefinanzierung dürfen Banken über einen kuren Zeitraum, meist über Nacht, Geld von der Zentralbank leihen. Zum Zins der Einlagefazilität können sie dagegen überschüssige Liquidität bei ihr anlegen. Diese Zinssatzentscheidungen sind auch für Interbankengeschäfte, also Geldgeschäfte, die Geschäftsbanken untereinander tätigen, wichtig. Schließlich legt die Zentralbank damit den Rahmen fest, zu dem Liquidität verliehen wird. So würde keine Bank einer anderen einen höheren Zins zahlen, als der den sie bei der EZB zu zahlen hätte. Damit stellt der Zins zur Spitzenrefinanzierung die Obergrenze für kurzfristige Geldmarktzinsen dar, während der Zins zur Einlagefazilität die Untergrenze bildet. Vor der Finanzkrise fand ein reger Handel zwischen Banken auf dem Geldmarkt statt. Allerdings kam es während der Krise zu einem Vertrauensverlust untereinander. Die Bonität vieler Banken und Unternehmen wurde angezweifelt. Würde eine Bank Insolvenz anmelden müssen, müsste das verleihende Kreditinstitut große Verluste befürchten. Deswegen wurde der Handel auf dem Geldmarkt erheblich eingeschränkt, was die kurzfristige Liquidität vieler Unternehmen gefährdete. Diese Einschränkung konnte nur durch das Eingreifen der Zentralbanken überwunden werden.