Ponzi-Schema

Börsenlexikon

Ist das Ponzi-Schema illegal?

Das Ponzi-Schema ist ein betrügerisches Investment-System, das nach seinem Erfinder Charles Ponzi benannt wurde.

Vorgehen

Das Ziel besteht darin, Investoren zu werben, indem man ihnen hohe Renditen verspricht, die angeblich aus einem profitablen Geschäftsbetrieb stammen. Tatsächlich werden jedoch keine echten Investitionen getätigt, sondern das Geld neuer Investoren wird verwendet, um Auszahlungen an ältere Investoren zu leisten. Auf diese Weise wird der Eindruck erweckt, dass das Geschäft profitabel ist, und es wird weiteren Investoren ermöglicht, Geld einzuzahlen.

Die Merkmale von Ponzi-Systemen sind in der Regel:

  1. Versprechungen von ungewöhnlich hohen Renditen: Ponzi-Schemata locken Investoren mit der Aussicht auf hohe Renditen, die über dem Marktdurchschnitt liegen.

  2. Mangel an Transparenz: Ponzi-Schemata halten Investoren oft im Unklaren darüber, wie ihr Geld investiert wird und welche Risiken damit verbunden sind.

  3. Überzeugungskraft und Druck: Ponzi-Betrüger können sehr überzeugend sein und den Druck auf Investoren erhöhen, indem sie ihnen sagen, dass sie schnell handeln müssen, um von der Investition zu profitieren.

  4. Pyramidenstruktur: Ponzi-Schemata haben oft eine pyramidenartige Struktur, bei der die meisten Investoren am unteren Ende der Pyramide stehen und die Auszahlungen von den Investitionen derer abhängen, die sich weiter oben in der Pyramide befinden.

Die Vorteile von Ponzi-Schemata sind in der Regel nur für den Betrüger selbst vorhanden, während die Nachteile für die Investoren schwerwiegend sein können. Zu den Vorteilen für den Betrüger gehören:

  • Schnelles Geld: Ponzi-Schemata ermöglichen es dem Betrüger, schnell große Summen an Geld zu sammeln.

  • Einfache Einrichtung: Ponzi-Schemata erfordern in der Regel keine umfangreiche Infrastruktur oder spezielle Kenntnisse.

Zu den Nachteilen für die Investoren gehören:

  • Verluste: Investoren verlieren ihr investiertes Kapital, wenn das Ponzi-Schema zusammenbricht.

  • Strafrechtliche Konsequenzen: Betrüger, die Ponzi-Schemata betreiben, können strafrechtlich verfolgt werden.

  • Reputationsschäden: Investoren, die Opfer von Ponzi-Schemata werden, können ihren Ruf und ihre finanzielle Zukunft beeinträchtigen.

Anwendbarkeit dieses Schemas

Die Anwendbarkeit von Ponzi-Schemata ist in der Regel auf Bereiche beschränkt, in denen es eine hohe Nachfrage nach schnellem Geld gibt und Investoren bereit sind, hohe Risiken einzugehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Ponzi-Schemata illegal sind und dass Investoren vorsichtig sein sollten, bevor sie ihr Geld in ein System investieren, das ihnen hohe Renditen verspricht, ohne dass es klare Erklärungen dafür gibt, wie diese Renditen erzielt werden sollen.

Typische Bereiche, in denen Ponzi-Schemata auftreten können

  • Immobilien
  • Forex-Handel
  • Kryptowährungen

Ist das Ponzi Schema illegal?

Das Ponzi-Schema ist illegal und wird von keiner Regierung oder Finanzaufsichtsbehörde toleriert. Es handelt sich um einen klaren Fall von Betrug, bei dem Investoren getäuscht werden, indem sie falsche Informationen über die Renditen und die Investitionsstrategie erhalten. Ponzi-Schemata sind in vielen Ländern illegal und werden als schwerwiegendes Verbrechen betrachtet. Betrüger, die ein Ponzi-Schema betreiben, können strafrechtlich verfolgt werden und sind mit schweren Geldstrafen und sogar Haftstrafen konfrontiert. Es ist wichtig, dass Investoren sich bewusst sind, dass Ponzi-Schemata illegal sind und dass sie sorgfältig prüfen sollten, bevor sie ihr Geld in ein System investieren, das ihnen hohe Renditen verspricht, ohne dass es klare Erklärungen dafür gibt, wie diese Renditen erzielt werden sollen.

Definition und Abgrenzung zum Schneeballsystem

Das Ponzi-Schema (auch Ponzi-Masche, Ponzi-System bzw. -Plan genannt) wurde nach dem amerikanischen Betrüger Charles Ponzi benannt. Der Begriff Ponzi-System ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend ungeläufig, obwohl dieser teilweise die Funktion eines Schneeballsystems beschreibt.
Bei der Ponzi-Masche handelt es sich um eine betrügerischen Investitionsstrategie. Er wird den Anlegern eine hohe Rendite bei gleichzeitig geringem Risiko versprochen. Die Geldanlagen existieren häufig nur auf dem Papier. Wenn nun Anleger ihr Geld zurückfordern kann dies durch die Geldanlage neuer Kunden ausgezahlt werden. Dies schafft Vertrauen und immer neue Kunden fallen auf den Betrug herein. Das System kann solange aufrecht gehalten werden, wie die für die Auszahlung benötigten Einzahlungen maximal im Gleichgewicht sind. Auszahlungen werden also durch die Einzahlungen neuer Anleger finanziert. Fordert nun ein großer Teil der Anleger zeitgleich sein Geld zurück (Übersteigen die Auszahlungen die Einzahlungen) fliegt der Betrug auf. Unternehmungen, welche sich der Ponzi-Methode bedienen konzentrieren ihre gesamte Energie darauf, neue Kunden für neue Investitionen zu gewinnen.
Das Ponzi-Prinzip ähnelt dem Schneeballsystem, da beide auf der Verwendung neuer Investorengelder zur Bezahlung der früheren Anleger basieren. Die Anzahl der Teilnehmer steigt bei beiden Systemen exponentiell, während jedoch beim Schneeballsystem den Anlegern die Quelle der Gewinnausschüttung bekannt ist. Essenziell bei der Ponzi-Masche sowie bei dem Schneeballsystem ist die stetige wachsende Anzahl neuer Investoren, da man durch diese auf legalem (Schneeballsystem) bzw. illegalem Weg (Ponzi-Masche) die Renditen (bzw. Provisionen) der anderen Beteiligten Investoren zahlt.

Bedeutung Ponzi-System

Das Ponzi-Schema ist ein Investitionsbetrug. Kunden wird ein großer Gewinn mit einem sehr geringen Risiko versprochen. Zu Beginn eines Ponzi-Plans steht eine Anfangsinvestition mit dem Versprechen einer überdurchschnittlich hohen Rendite. Häufig werden vage Aussagen wie „Offshore-Anlagen“ oder „High-Yield-Bonds“ getroffen, um die Einkommenstrategie den künftigen Investoren zu erklären. Es ist nicht unüblich, dass der Initiator eins Ponzi-Schemas den geringen Kenntnisstand der Anleger ausnutzt oder fadenscheinige Behauptungen bezüglich einer geheimen Anlagestrategie tätigt (siehe auch Boiler Room)
Das dem Ponzi-Schema zugrundeliegende Prinzip basiert darauf ein Loch mit dem anderen zu stopfen. Es wird Geld von einem Anleger genutzt, um einen anderen Anleger zu bezahlen, anstatt zusätzliches Geld bereitzustellen bzw. das eingenommene Geld zu investieren.
Die hohen Renditen werden den Investoren zunächst ausgezahlt, damit das Vertrauen weiterwächst, Anleger zusätzliches Geld investieren bzw. ihre vorhandenen Geldanlagen reinvestieren. Sobald neue Investoren einsteigen beginnt der Kaskadeneffekt. Der Betrüger zahlt den Erstinvestoren eine Rendite aus den Investitionen der Folgeinvestoren und nicht aus tatsächlich realisierten Gewinnen.

Ursprünge des Ponzi-Systems

Diese Art des Finanzbetrugs erhielt ihren Namen 1919 nach dem italienischen Immigranten Charles Ponzi. Er war 1903 mit 2,50 Dollar in die USA eingewandert und gilt als einer der größten Betrüger der damaligen Zeit in dem er Anleger um Millionen Dollar brachte.
Ponzi versprach den Anlegern einen Gewinn in Höhe von 50% innerhalb von 45 Tagen bzw. vom 100% innerhalb von 90 Tagen. Seine Strategie basierte damals auf Postantwort-Gutscheinen, welche er im Ausland zu einem günstigen Preis erwarb und in den USA zum Nennwert veräußerte, als eine Form des Arbitrage-Geschäftes. In Wirklichkeit bezahlt Ponzi jedoch seine Erstinvestoren mit frischem Geld seiner neu hinzukommenden Investoren. Statt das Geld seiner Anleger tatsächlich zu investieren, verteilte Ponzi es neu und teilte seinen Anlegern mit, sie hätten einen respektablen Gewinn erzielt. Bis 1920 lief die Ponzi-Masche reibungslos. Als jedoch die Boston Post begann Ponzis Firma, die Securitiy Exchange Company, genauer zu untersuchen flog der Betrug auf. Das Ergebnis der Boston Post war die Verhaftung Ponzis am 12.August 1920.
Ponzi war nicht der erste Betrüger, der auf diese Art Tausende von Menschen um ihr Geld brachte.
Adele Spitzeder brachte Ende des 19 Jahrhunderts in München über 30 000 Gläubiger um 38 Millionen Gulden (heutiger Wert: 400 Millionen Euro). Sie gründete zeitweise eine eigene Bank und beschäftigte 83 Angestellte. Ursprünglich bot sie der Frau eines Zimmermanns 10% Zinsen im Monat für 100 Gulden und zahlte ihr diese sofort bar aus. Durch Mundpropaganda sowie ein erkauftes positives Presseecho wuchs ihr Geschäft schnell heran. Da es zur damaligen Zeit weder ein Kreditwesengesetz noch eine Finanzaufsicht gab konnte Spitzeder ihr Geschäft viele Jahre unbehelligt aufrechterhalten.

Warnsignale eines Ponzi-Systems

Das Ponzi-Schema starb nicht mit dem Ableben von Charles Ponzi i m Jahr 1949 aus. 2008 wurde der ehemalige Vorsitzender der Tech-Börse NASDAQ Bernard L. Madoff des Anlagenbetruges nach dem Ponzi-Schema überführt. Jahrelang hatte er einen Investmentfonds betrieben und versprochene Gewinne aus neuen Kundeneinlagen ausgezahlt. Madoff hatte 4800 Anleger um 51 Milliarden Euro gebracht. Circa drei Millionen Menschen waren direkt oder indirekt von dem Betrug betroffen. Hätte man diesen Betrug und daraus resultierenden Schaden schneller erkennen bzw. verhindern können?
Die Ponzi-Masche weist immer wieder charakteristische Merkmale auf. Zunächst wird den Anlegern eine außergewöhnlich hohe Rendite bei gleichzeitig geringem Risiko versprochen. Zusätzlich wird eine konstante Zahlung der Renditen sichergestellt – unabhängig der aktuellen Marktbedingungen. Ein weiteres Warnsignal, welches auf eine Ponzi-Masche schließen lässt, ist die Geheimhaltung der Investitionsstrategie. Häufig erhalten Anleger nur unvollständige bzw. undurchsichtige Informationen diesbezüglich. Ein weiteres Indiz sind Ausreden, weshalb die Investitionsstrategie nicht vom Anleger auf dem Papier nachvollzogen werden kann. Kontoauszugsfehler oder Inkonsistenzen weisen häufig ebenso auf zweifelhafte Mittel hin. Zu guter Letzt ist es keine Seltenheit, dass es zu „Schwierigkeiten“ bei der Auszahlung der Renditen kommt. Die Geschädigten erhalten keine Zahlung bzw. werden sie ermutigt ihre Investitionen routinemäßig zu verlängern, häufig mit einer noch höheren Rendite in Aussicht gestellt.

 

 

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