Shareholder Value (Stakeholder Value)

Börsenlexikon

Definition im Lexikon

Die Modelle des Shareholder Value (Kapitaleigentümer) und des Stakeholder Value (Beteiligte am Wirtschaftsprozess) verleiten immer wieder zu grundlegenden Diskussionen in der Wirtschaft. Unternehmen, die auf eine Maximierung des Shareholder Values ausgerichtet ist, müssen zum Ziel haben, den Aktienkurs möglichst hoch steigen zu lassen. Nach diesem Prinzip verfahren weltweit praktisch alle börsennotierten Unternehmen. Der ursprüngliche Ansatz dieses Models sah vor, dass die Steigerung des Shareholder Values langfristig ausgerichtet sein sollte. Doch in der Praxis wurden zunehmend kurzfristige Kursziele ausgegeben. Dies führte dazu, dass in vielen Unternehmen Kostensenkungen im großen Stile durchgeführt wurden. Die alleinige Ausrichtung auf das Wohl der Aktionäre wird daher immer häufiger als unsozial empfunden, denn weder Kunden noch Belegschaft spielen beim Shareholder Value eine entscheidende Rolle. Mittlerweile hat sich die im Allgemeinen die Erkenntnis durchgesetzt, dass die alleinige Fixierung auf den Shareholder Value als einziges Unternehmensziel eine Fehlentwicklung war. Als oft genanntes positives Gegenbeispiel zum Shareholder Value gilt der Stakeholder Value. Stakeholder sind all die Personen und Institutionen, die direkt oder indirekt am Geschäftsprozess eines Unternehmens beteiligt sind. So ist zum Beispiel der Staat ebenso wie der Eigentümer eines Unternehmens ein Stakeholder. Aber auch die Kunden, die Mitarbeiter und die Lieferanten sind Stakeholder, da sie alle von der Unternehmensentwicklung betroffen sind. Viele private Unternehmen funktionieren praktisch nach dem Prinzip des Stakeholder Values. Mittelständische Unternehmer übernehmen häufig auch eine soziale Verantwortung, da sie lokal und regional verwurzelt sind und eine enge Beziehung zu ihren Mitarbeitern haben. In großen Konzernen, die an der Börse notiert sind, ist dies meist nicht der Fall.
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