Short Zertifikat

Börsenlexikon

Was sind Short Zertifikate?

Ein Short Zertifikat eignet sich für Investoren, die mit fallenden Kursen eines Basiswertes rechnen. Es wird umso wertvoller, je stärker das Basisobjekt, also z.B. ein Index oder eine Aktie, fällt. Dazu legt der Emittent des Short Zertifikates einen Strike Preis fest. Steigt der Wert des Basisobjektes über den Strike Preis hinaus, verfällt das Zertifikat wertlos. Um ohne Hebel zu operieren, sollte der Strike Preis doppelt so hoch sein wie der des Basiswertes. Die Differenz aus beiden Werten, welche mit einem Bezugsverhältnis oder einer Indexratio multipliziert wird, ergibt den Wert des Zertifikates. 

 

Was ist der Unterschied zwischen Short Zertifikaten und Long Zertifikaten?

  • Short Zertifikat: fallende Kursbewegung
  • Long Zertifikat: steigende Kursbewegung

 

Wie funktioniert ein Short Zertifikat?

Beispiel:

Der DAX notiert bei 5000 Punkten. Der Emittent legt den Basiswert vom Short Zertifikat auf 10000 Punkte fest. Die Indexratio beträgt 0,01 €. Damit kostet das Finanzprodukt zum Zeitpunkt der Emission 50 € (= (10000-5000)*0,01 €). Fällt der DAX nun auf 4000 Punkte oder um 20 %, steigt der Preis vom Zertifikat um 20% auf 60 €. Steigt der Basiswert dagegen um 20 % auf 6000 Punkte, kostet das Finanzprodukt nur 40 € ( =(10000-6000)*0,01 €). Bei sehr starken Kurssteigerungen kann auch ein Totalverlust entstehen. Der Anleger erzielt hohe Gewinne, wenn der Basiswert stark fällt. Diese Wirkung kann mit einem Hebel noch verstärkt werden. Ein Hebel entsteht dann, wenn der Strike Preis näher an den Wert des Basisobjektes herangerückt wird. Der DAX notiert bei Emission von einem Hebel Short Zertifikat bei 5000 Punkten. Der Strike Preis wird auf 6000 Punkte festgesetzt. Das Bezugsverhältnis beträgt 1:100 bzw. 0,01 €. Damit hat das Zertifikat einen Wert von 10 € (= (6000-5000)*0,01€). Der Hebel errechnet sich aus dem mit dem Bezugsverhältnis multiplizierten Quotienten, der sich aus dem Wert des Basisobjektes und dem Wert des Zertifikates zusammensetzt. Demnach ergibt sich im Beispiel ein Hebel von fünf (= (5000/10)*0,01). Fällt das Basisobjekt nun um 20 % auf 5000 Punkte, erreicht der Zertifikatsinhaber aufgrund des Hebels eine Performance von 100%. Sein Short Zertifikat hat nun einen Preis von 20 € (= (6000-4000)*0,01 €). Steigt der DAX aber beispielsweise auf 5500 Punkte, also um 10%, erleidet der Investor einen Verlust von 50 %. Sein strukturiertes Finanzprodukt ist nur noch 5 € (= (6000-5500)*0,01 €) wert. Schon wenn der DAX ein Niveau von 6000 Punkten erreicht, wird mit dem Hebel Short Zertifikat ein Totalverlust erlitten. Ein Short Zertifikat ist auf Anleger ausgelegt, die mit fallenden Kursen des Basisobjektes rechnen. Steigt wider Erwarten der Kurs doch an, werden Verluste erlitten. Mit einem Hebel Short Zertifikat werden die Auswirkungen noch verstärkt. Größere Gewinne, aber auch größere Verluste bis hin zum Totalverlust, sind schneller möglich. Generell sollte bei allen Zertifikaten beachtet werden, dass diese im Insolvenzfall des Emittenten wertlos verfallen können.

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