Triangular Moving Average (TMA) Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Adaptive und Triangular Moving Averages (TMA, AMA) Nächster Begriff: Adaptive Moving Average (AMA)

Ein besonders starker Glättungsindikator, der kurzfristige Preisschwankungen minimiert und eine bessere Identifikation langfristiger Trends ermöglicht

Der Triangular Moving Average (TMA) ist eine fortgeschrittene Form des gleitenden Durchschnitts, die zur Glättung von Kursbewegungen in der technischen Analyse verwendet wird. Der TMA unterscheidet sich von anderen gleitenden Durchschnitten wie dem Simple Moving Average (SMA) oder dem Exponential Moving Average (EMA) durch eine doppelte Glättung der Kurswerte. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Linie, die kurzfristige Preisschwankungen minimiert und langfristige Trends präziser darstellt.

Aufgrund seiner besonderen Berechnung wird der TMA langsamer als der SMA oder EMA aktualisiert, was ihn besonders für langfristige Trendanalysen nützlich macht. Er wird oft von Investoren und Swing-Tradern genutzt, um übergeordnete Markttrends zu bestimmen und Fehlsignale durch Marktrauschen zu vermeiden.

Berechnung des Triangular Moving Average (TMA)

Der TMA wird in zwei Schritten berechnet:

  1. Berechnung eines einfachen gleitenden Durchschnitts (SMA) über eine bestimmte Periode.
  2. Berechnung eines weiteren SMA über die bereits geglätteten Werte aus Schritt 1.

Die allgemeine Formel für den TMA lautet:

TMA=SMAn TMA = \frac{\sum SMA}{n}

Schrittweise Berechnung eines 10-Tage-TMA

  1. Erster Schritt: Berechnung des SMA (10-Tage-SMA)

    SMA(10)=P1+P2+...+P1010 SMA(10) = \frac{P_1 + P_2 + ... + P_{10}}{10}

  2. Zweiter Schritt: Berechnung des TMA (zweiter SMA über die ersten SMA-Werte)

    TMA(10)=SMA1+SMA2+...+SMA1010 TMA(10) = \frac{SMA_1 + SMA_2 + ... + SMA_{10}}{10}

Dieser zusätzliche Glättungsschritt sorgt dafür, dass die Preisschwankungen noch stärker herausgefiltert werden, wodurch sich der TMA langsamer bewegt als andere gleitende Durchschnitte.

Eigenschaften des TMA

  • Glättet Preisbewegungen stärker als SMA oder EMA, da eine doppelte Berechnung erfolgt.
  • Reduziert Fehlsignale, indem kurzfristige Schwankungen herausgefiltert werden.
  • Reagiert langsamer auf neue Kursbewegungen als andere gleitende Durchschnitte.
  • Ideal für langfristige Trendanalysen und als Unterstützung für langfristige Trading-Entscheidungen.
  • Weniger geeignet für kurzfristige Trading-Strategien, da der TMA langsamer auf neue Marktveränderungen reagiert.

Vergleich zwischen TMA, SMA und EMA

Merkmal TMA (Triangular Moving Average) SMA (Simple Moving Average) EMA (Exponential Moving Average)
Berechnung Zweifache Berechnung des SMA Einfacher Durchschnitt aller Werte Gewichtung neuerer Werte höher
Reaktionsgeschwindigkeit Sehr langsam, glättet stark Mittlere Geschwindigkeit Schneller, reagiert empfindlich auf neue Werte
Glättung von Trends Sehr stark, entfernt Marktrauschen Mittlere Glättung Weniger Glättung, da schnellerer Anpassung
Eignung für Langfristige Investitionen, Trendfolgestrategien Langfristige und mittelfristige Strategien Kurzfristiges Trading, volatile Märkte

Der TMA bietet eine besonders starke Glättung und eignet sich daher besser für langfristige Investoren, während der EMA für kurzfristige Trader nützlicher ist, da er schneller auf Preisbewegungen reagiert.

Wichtige TMA-Perioden in der technischen Analyse

Die Wahl der Periode hängt vom Handelsstil und der Marktstrategie ab:

  • Kurzfristige TMA (10- bis 20-Perioden):

    • Hilft, mittelfristige Trends zu erkennen, aber weniger reaktionsschnell als EMA oder WMA.
    • Eignet sich für Swing-Trading-Strategien.
  • Mittelfristige TMA (50- bis 100-Perioden):

    • Nützlich für die Bestimmung übergeordneter Markttrends.
    • Wird häufig als Unterstützung und Widerstand verwendet.
  • Langfristige TMA (200-Perioden):

    • Eine der wichtigsten gleitenden Durchschnitte für Investoren.
    • Der 200-Tage-TMA wird als Schlüsselniveau zur Bestimmung bullischer oder bärischer Märkte verwendet.

Handelsstrategien mit dem TMA

1. Trendfolgestrategie mit dem TMA

Da der TMA eine starke Glättung der Kursbewegungen bietet, eignet er sich besonders für langfristige Trendfolgestrategien:

  • Steigender TMA: Signalisiert einen langfristigen Aufwärtstrend → Potenzielles Kaufsignal.
  • Fallender TMA: Signalisiert einen langfristigen Abwärtstrend → Potenzielles Verkaufssignal.

Trader können den 50- oder 200-Tage-TMA verwenden, um ihre Positionen entsprechend der übergeordneten Markttrends anzupassen.

2. Moving Average Crossover (TMA-Kreuzungsstrategie)

Eine beliebte Methode ist die Verwendung von TMA-Kreuzungen mit kürzeren gleitenden Durchschnitten.

  • Bullisches Signal:

    • Ein 20-Tage-EMA kreuzt über den 50-Tage-TMA → Kaufsignal.
    • Dies deutet auf eine mögliche Trendwende nach oben hin.
  • Bärisches Signal:

    • Ein 20-Tage-EMA kreuzt unter den 50-Tage-TMA → Verkaufssignal.
    • Dies deutet auf eine mögliche Abwärtsbewegung hin.

Diese Strategie kombiniert die schnelle Reaktionsfähigkeit des EMA mit der starken Glättung des TMA, um verlässlichere Handelssignale zu generieren.

3. TMA als dynamische Unterstützung und Widerstand

  • In einem Aufwärtstrend fungiert der TMA als Unterstützung:

    • Der Preis tendiert dazu, auf dem 50-Tage- oder 200-Tage-TMA aufzuliegen.
    • Ein Rücksetzer auf den TMA kann als Kaufgelegenheit betrachtet werden.
  • In einem Abwärtstrend fungiert der TMA als Widerstand:

    • Der Preis tendiert dazu, an den TMA-Werten abzuprallen.
    • Eine Berührung des TMA kann ein guter Einstiegspunkt für Short-Positionen sein.

Vor- und Nachteile des TMA

Vorteile:

  1. Bessere Glättung als SMA und EMA, wodurch Fehlsignale reduziert werden.
  2. Effektiv für langfristige Investitionen und Trendfolgestrategien.
  3. Hilfreich für Investoren, um übergeordnete Marktbewegungen zu analysieren.
  4. Kann mit anderen Indikatoren kombiniert werden, um präzisere Signale zu erzeugen.

Nachteile:

  1. Langsame Reaktion auf neue Preisbewegungen.
  2. Nicht ideal für kurzfristiges Trading oder volatile Märkte.
  3. Kreuzungen mit anderen gleitenden Durchschnitten können verspätete Signale liefern.

Fazit

Der Triangular Moving Average (TMA) ist ein besonders starker Glättungsindikator, der kurzfristige Preisschwankungen minimiert und eine bessere Identifikation langfristiger Trends ermöglicht. Während er für kurzfristiges Trading weniger geeignet ist, bietet er wertvolle Unterstützung für langfristige Investoren und strategische Handelsentscheidungen.

Der TMA wird oft mit EMA oder SMA kombiniert, um eine ausgewogene Balance zwischen Trendgenauigkeit und Reaktionsfähigkeit zu erreichen. Durch seine doppelte Berechnung eignet er sich besonders für Märkte mit hohem Marktrauschen, in denen eine starke Filterung von Preisschwankungen notwendig ist.