Window Dressing

Börsenlexikon
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Definition im Lexikon

Das Window Dressing ist eine bilanzpolitische Maßnahme, die das Bild des Unternehmens gegenüber dem Bilanzleser verbessern soll. Window Dressing wird kurze Zeit vor dem Abschlussstichtag betrieben und dient ausschließlich der optischen Gestaltung des Bilanzbildes. Window Dressing soll nicht der dauerhaften Verbesserung der Bilanzstruktur dienen. Auch bei der Anlage in Fonds spielt Window Dressing eine Rolle. So kaufen Fondsmanager kurz vor Ende des Quartals oder Jahres noch einmal besonders die Aktien, die sie in ihren gemanagten Fonds haben, um die Kurse und damit auch die Wertentwicklung des eigenen Fonds positiv zu beeinflussen. Es werden aber auch Titel beim Window Dressing gekauft, die in der abgelaufenen Periode besonders gut gelaufen sind, um dem Eindruck entgegenzuwirken, man habe einen Trend verpasst. Im Gegensatz zu den traditionellen Maßnahmen der Bilanzpolitik handelt es sich beim Window Dressing um Maßnahmen im Grenzbereich des Zulässigen. Daher findet hierfür auch oft der Begriff der Bilanzkosmetik Verwendung. In früherer Zeit wurden tendenziell eher Bilanztricks angewandt, die das Ergebnis schmälern sollten, um Steuern zu sparen. Mitte der 1990er Jahre kam es da zu einer Wendung, als die Vorgaben des Shareholder Value mehr in den Fokus rückten. Seit dieser Zeit galt und gilt es, die Bilanzen zu schönen, um stetige Gewinnsteigerungen präsentieren zu können.