AKTIE IM FOKUS: Credit Suisse brechen ein - Strategie-Update und Kapitalerhöhung

vom 27.10.2022, 11:36 Uhr
Switzerland
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Aktien der Credit Suisse haben am Donnerstag hohe Verluste verbucht. Es sind nicht nur die schwachen Zahlen für das dritte Quartal, die den Marktakteuren aufs Gemüt schlagen, sondern auch die Strategiepläne inklusive einer Kapitalerhöhung über vier Milliarden Franken. Die Aktien sackten zuletzt um 14,5 Prozent auf gut vier Franken ab in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt.

Die aktualisierte Strategie mit relativ radikalem Abbau des Investmentbankings, weiteren Kostensparmaßnahmen inklusive Stellenabbau, der Kapitalaufstockung und Verkäufen von Unternehmensteilen ist sehr umfassend.

In ersten Kommentaren gibt es unterschiedliche Bewertungen. Die strategischen Maßnahmen entsprächen in etwa dem, was in den letzten Wochen in den Medien verbreitet worden sei, hieß es bei der Bank Vontobel, auch wenn einige Marktteilnehmer wohl mit deutlicheren Einschnitten im Investmentbanking gerechnet hätten. Die Credit Suisse begebe sich mit den angekündigten Schritten und Anpassungen nun auf einen langen und mühsamen Weg, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückzugewinnen. Dabei dürfe sich das Management keine größeren Fehltritte mehr leisten.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) äußerte sich derweil relativ zuversichtlich. Sie hält fest, dass der Fokus nun klar auf der strategischen Neuausrichtung liege und diese mit einem doch relativ starken Rückbau im Investmentbanking einhergehe. Trotz gewisser Umsetzungsrisiken und noch offener Fragen zur Finanzierung werte sie die Pläne positiv. Die Kapitalerhöhung sei zudem vom Markt antizipiert worden, heißt es von der ZKB.

Das schwache Ergebnis des dritten Quartals tritt derweil etwas in den Hintergrund. Vor allem hohe Wertberichtigungen auf Steuerguthaben haben zum Verlust von vier Milliarden Franken geführt. Was die Ertrags- und Kostenentwicklung anbetrifft, seien größere Überraschungen hingegen ausgeblieben, hieß es. Das ändere allerdings nichts daran, dass die Erträge im Jahresvergleich über sämtliche Geschäftsbereiche hinweg teils stark rückläufig gewesen seien.

Einige Experten sehen darin eine Folge des Risikoabbaus im Tagesgeschäft, die anderen Anhaltspunkte für erneute Marktanteilsverluste. Für Gesprächsstoff sorgt auch der Abfluss von Kundengeldern. Dieser lag im dritten Quartal bei 12,9 Milliarden Franken. Laut Credit Suisse wurden auch im Oktober nochmals Gelder abgezogen./AWP/ajx/stk

Quelle: dpa-AFX

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer