Die Vonovia-Aktie gehört am Freitag zu den Gewinnern im DAX. Nach der Kurshalbierung in diesem Jahr sehen viele Analysten inzwischen Licht am Ende des Tunnels.

2022 war für Vonovia-Aktionäre ein Albtraum. Seit Jahresanfang ist der Aktienkurs um fast die Hälfte eingebrochen. Seit Wochen dümpelt das Papier im Bereich zwischen 19 und 22 Euro umher.

Doch jetzt sorgt ein solider Quartalsbericht für Auftrieb bei Europas größtem Wohnungskonzern. Für 2022 peilt Vonovia weiter einen Zuwachs des operativen Ergebnisses auf 2 bis 2,1 Milliarden Euro nach 1,67 Milliarden Euro im Vorjahr an. Der Umsatz soll 2023 auf 6,8 Milliarden bis 7,4 Milliarden Euro steigen. Für das laufende Jahr rechnet Vonovia weiter mit Erlösen in Höhe von bis zu 6,4 Milliarden Euro. 

Aktionäre reagierten erleichtert auf die Zahlen. Die Vonovia-Aktie kletterte am Freitag um bis zu vier Prozent auf über 22 Euro.

Angesichts steigender Baukosten will der Wohnungsriese bei Neubauten und Investitionen auf die Bremse treten. 2023 sollen rund 850 Millionen Euro investiert werden. Für das laufende Jahr sind hier bis zu 1,5 Milliarden Euro geplant. "Die Entwicklung der Baupreise und Zinsen lässt viele Modernisierungs- und Neubauprojekte zu vertretbaren Konditionen aktuell nicht zu", sagte Unternehmenschef Rolf Buch.

Das sagen Marktanalysten nach den Quartalszahlen:

RBC: Outperform - Kursziel: 35 Euro

Analyst Julian Livingston-Boot von der kanadischen Bank RBC sieht in den Neunmonatszahlen zwar keine wirklichen Neuigkeiten, spricht aber von einer insgesamt soliden Geschäftsentwicklung. Der Ausblick Vonovias für 2023 liege zwar etwas unter seiner Schätzung, aber im Kontext des Aktienkurses sei das nicht wesentlich, fügte er hinzu.

Goldman Sachs: Kaufen - Kursziel: 33,20 Euro

Goldman-Sachs-Experte Jonathan Kownator hat ebenfalls erwartet, dass die Aussagen des Managements zum kommenden Jahr die Aktie kaum bewegen. Er sieht das Zahlenwerk weitgehend im Rahmen der Erwartungen und bleibt überzeugt vom Potenzial der Aktie, die sich auf der "Conviction Buy List" befindet.

DZ-Bank: Kaufen - Kursziel: 36 Euro

Dass "der Ausblick für 2022 voll bestätigt wurde", ist nach Ansicht von Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank als besonders positiv zu werten. Zudem hält er das Erreichen der oberen Enden der Zielspannen für Umsatz und operatives Ergebnis für wahrscheinlich. Auch sei der erwartete leichte Rückgang des operativen Gewinns (FFO) im kommenden Jahr nicht überraschend. Das werde "im aktuellen Marktkonsens bereits reflektiert", schreibt er und verweist auf die durchschnittlichen Analystenschätzungen.

Berenberg: Kaufen - Kursziel: 50 Euro

"Die operative Effizienz von Vonovia dürfte sich leicht verbessern, sobald die
Deutsche Wohnen vollständig integriert ist und die operativen Synergien in Höhe von 105 Millionen Euro, die bis 2024 angestrebt werden, deutlicher zum Tragen kommen", schreibt Berenberg-Analyst Kai Klose. 

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion/ mit dpa-AfX

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Quelle: Wallstreet Online