Brutaler Abwärtstrend

Die Leiden der Paypal-Anleger gehen immer weiter. Anfang Oktober stand der Titel bei noch fast 56 Euro, seit dem geht es immer weiter bergab. Insbesondere diese Woche war schwach, so sank der Preis von 54 Euro auf nunmehr 51,28 Euro, Stand heute. Schon das ganze Jahr muss Paypal einen Abwärtstrend beklagen, mit immer wieder scharfen Abstürzen und anschließenden Stabilisierungen. Vor genau einem Jahr kostete ein Anteilsschein noch 85 Euro. 

Ein paradoxer Fall

Das paradoxe in diesem Fall ist die Tatsache, dass Analysten, Experten und wirtschaftlich orientierte Anleger immer wieder daran erinnert haben, dass die fundamentalen Daten veritabel sind. Die Zahlen scheinen Anklang zu finden, der Umsatz steigt, der Gewinn steigt, das KGV ist niedrig im Gegensatz zur Konkurrenz und das als Marktführer. Nur bei den Nutzerzahlen scheint Paypal zu schwächeln, kann dafür allerdings mehr Transaktionen und Volumen vorweisen. Trotzdem ging es seit den letzten Zahlen bergab.

Schwierige Suche nach den Gründen

Eigentlich klingt ein erwartetes KGV von 13,3 recht günstig für den Marktführer in einem Wachstumsmarkt, aber es scheint nicht viel gekauft zu werden. Die alte Weisheit von wegen der Hype sei eben vorbei, ist wenig überzeugend. Natürlich sind die irren Volten der Geldschwemmen aus den Pandemie-Zeiten vorüber und es wurden sicherlich auch überzogene Erwartungen an Tech-Aktien nachhaltig korrigiert.

Das vielbeschworene gesamtwirtschaftliche Umfeld

Intensiver wird sicher das veränderte gesamtwirtschaftliche Umfeld diskutiert und zwar in einem doppelten Sinne. Einerseits sind die geld- und fiskalpolitischen Bedingungen für Unternehmen, die vom allgemeinen Konsum abhängig sind inzwischen deutlich anders. Andererseits ist der Markt für digitale Finanzdienstleistung schlichtweg deutlich kompetitiver geworden, auch für den Marktführer. 

Stottert der Konsum auf kurze Sicht?

Einfacher ausgedrückt, bekommt Paypal von zwei Seiten gleichzeitig mehr Druck. Einmal von der verstärkten Konkurrenz, die vermehrt Kunden wegschnappen möchten. Dazu eben von den Kunden allgemein, die was ihren allgemeinen Konsum betrifft in eine unsichere Zukunft blicken. Dies scheint vermutlich einige Anleger skeptischer auf die Wachstumschancen Paypals in der näheren Zukunft zu blicken. Nun kommen am 1. November die neuen Quartalszahlen und wir werden uns kurzfristig ein hoffentlich genaueres Bild machen können. 

Börsennews-Redaktion intern /ts