Der härteste Teil der Baisse steht möglicherweise noch bevor. Anleger müssen sich eventuell auf einen weiteren Crash einstellen, so der Börsenguru Jeremy Grantham. Eine komplette Abkehr vom Markt empfiehlt er aber nicht.

Der S&P 500 befindet sich seit Juni 2022 offiziell im Bärenmarkt. Der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed, mit dem die Inflation eingedämmt werden soll, hat die Märkte im vergangenen Jahr unter Druck gesetzt. Sporadische Erholungen gaben den Anlegern immer wieder Hoffnung, das Schlimmste endlich hinter sich zu haben.

Doch auf jeden Marktaufschwung folgte auch immer wieder ein Abschwung. Nun warnt einer der legendärsten Investoren der Welt, Jeremy Grantham, davor, sich nicht auf ein baldiges Ende des Bärenmarktes zu verlassen.

Die "erste und einfachste Etappe" einer geplatzten Börsenblase sei nun vorbei, schreibt Jeremy Grantham, Chefanlagestratege seiner eigenen Vermögensverwaltungsfirma GMO, in einem Ausblick auf das Jahr 2023.

Jetzt komme der schwierige Teil. Während der "extreme Schaum" spekulativer und risikoreicher Aktien im vergangenen Jahr vom Markt gefegt wurde, liegen die Bewertungen der meisten Vermögenswerte nach wie vor weit über ihren langfristigen Durchschnittswerten, so Grantham. Jene hohe Bewertungen gingen in der Regel mit ebenso drastischen Überkorrekturen einher, die den Markt ins Minus stürzen können, so der Börsenguru weiter.

Grantham prognostiziert für den S&P 500 bis Ende 2023 einen Wert von 3.200 Punkte, was einem Rückgang von 21,5 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs entspricht.

Grantham warnte vor einer "langen Liste" wichtiger negativer Entwicklungen in der Wirtschaft, die den Marktabschwung noch verstärken könnten, darunter der Eintritt der USA in eine Rezession oder sinkende Unternehmensgewinne. Granthams Liste der Risiken wird jedoch von einem "Platzen der globalen Immobilienblase" angeführt, die sich laut Grantham erst im Anfangsstadium befinde.

Der weitere Marktrückgang werde im Vergleich zu den relativ idyllischen Marktbedingungen der letzten 20 Jahre "ziemlich brutal" sein, so Grantham. Dennoch werde dies nicht das "Ende der Welt" sein. Grantham wies auf mehrere mögliche Silberstreifen für abwartende Anleger hin, die eine positive Überraschung für die Märkte darstellen könnten.

Demnach seien die Unternehmensgewinne noch nicht signifikant zurückgegangen. Auch die Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Präsidentschaftszyklen, bei denen Aktien in den ersten Monaten der dritten Amtszeit eines Präsidenten tendenziell steigen, könnten laut Grantham zu einer "Pause oder Verzögerung des Bärenmarktes" führen.

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Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

 


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Quelle: Wallstreet Online