Die Commerzbank-Aktie steht nach einem EuGH-Urteil bezüglich missbräuchlicher Bedingungen bei Fremdwährungsdarlehen unter erheblichem Druck. Die polnische Tochter mBank musste eine Niederlage hinnehmen, was zu einem 4,1-prozentigen Kursrückgang führte. Das Urteil stärkt polnische Bankkunden und belastet die Commerzbank mit millionenschweren Belastungen, was Anlegern Unsicherheit über die langfristige Stabilität des Investments bereitet.

Die Commerzbank-Aktie unter Druck

Die Commerzbank-Aktien gerieten unter erheblichen Druck, nachdem die polnische Tochter mBank vor dem Europäischen Gerichtshof eine Niederlage in einem Streit um missbräuchliche Bedingungen bei Fremdwährungsdarlehen hinnehmen musste. Der Kurs fiel um 4,1 Prozent auf 11,01 Euro und platzierte sich damit als schwächster Wert im Dax. 

EuGH stärkt erneut polnischen Bankkunden im Streit um Fremdwährungsdarlehen

Im Streit über Kredite in Schweizer Franken hat der Europäische Gerichtshof erneut zugunsten polnischer Bankkunden entschieden, was zu einer weiteren Belastung für die Commerzbank und ihre Tochter mBank führte. Die EuGH-Entscheidung besagt, dass polnische Kreditnehmer nicht vor Gericht erklären müssen, dass sie mit ungültigen Verträgen nicht einverstanden sind. Zudem müssen Konsumenten bei der Rückzahlung der Darlehen keine Zinsen zahlen, die die Bank bei Weiterbestehen der Verträge verlangt hätte.

Beliebtheit und Risiken von Krediten in Schweizer Franken

Kredite in Schweizer Franken waren in Polen und anderen osteuropäischen Ländern ab 2004 beliebt, da sie zu günstigeren Zinssätzen als Kredite in der heimischen Währung angeboten wurden. Doch nach der Wirtschaftskrise 2008 und einer Aufwertung des Frankens gegenüber dem Zloty 2015 stiegen die monatlichen Ratenzahlungen drastisch an, was zu finanziellen Herausforderungen für viele polnische Kreditnehmer führte.

Ausblick für Commerzbank-Aktie 

Die Commerzbank-Aktie schloss 4,1 Prozent niedriger und war der schwächste Wert im Dax. Auch die Papiere der mBank fielen an der Warschauer Börse. Die Commerzbank hatte bereits millionenschwere Belastungen für ihre Tochter stemmen müssen, basierend auf einer Anpassung des Modells zur Bemessung der Vorsorge für Rechtsrisiken nach einem früheren EuGH-Urteil zu Fremdwährungskrediten. Die Vorsorge der mBank beläuft sich insgesamt auf etwa 1,7 Milliarden Euro. Anleger sollten die Entwicklungen im Auge behalten, da sich das EuGH-Urteil auf die langfristige finanzielle Performance der Commerzbank und ihrer Tochter auswirken könnte.

Commerzbank-Investments und Ausblick auf mögliche Herausforderungen

Trotz des aktuellen Kursrückgangs der Commerzbank-Aktie sollten Anleger die Gesamtperformance des Investments nicht aus den Augen verlieren. Ein Rückblick auf ein dreijähriges Commerzbank-Investment zeigt eine erhebliche Wertsteigerung von 112,5 Prozent. Die jüngsten Entwicklungen werfen jedoch Fragen zur langfristigen Stabilität des Investments auf.

Marktbewertung der Commerzbank

Die Commerzbank wurde 2000 an der Börse eingeführt, mit einem Erstkurs von 38,00 Euro. Aktuell wird das Unternehmen am Markt mit 14,13 Milliarden Euro bewertet.