Siemens Aktie unter Druck nach Quartalszahlen

Der Industriekonzern Siemens veröffentlichte am Donnerstag seine Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2023/24. Vor allem das schwächelnde Geschäft mit Industrieautomation belastete die Ergebnisse, was die Aktie um mehr als 5 Prozent sinken ließ. Aktuell liegt die Siemens Aktie damit bei 178,03 Euro.

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Umsatz- und Gewinnentwicklung

Im zweiten Quartal sank der Umsatz von Siemens um ein Prozent auf 19,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts ging um zwei Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich fiel der Gewinn um 38 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro, da das Vorjahresquartal von einer Wertzubuchung bei der Beteiligung an Siemens Energy profitierte.

Pessimistische Prognose für Digital Industries

Siemens bestätigte seine Gesamtjahresprognose, wurde jedoch für die Sparte Digital Industries pessimistischer. Die erwartete Ergebnismarge für diese Sparte wurde auf 18 bis 21 Prozent gesenkt, nachdem zuvor 20 bis 23 Prozent prognostiziert wurden. Der Abbau voller Lager bei Kunden im Automatisierungsgeschäft, insbesondere in China, wird länger dauern als erwartet.

Verkauf von Innomotics

Siemens gab bekannt, dass die Sparte für Motoren und Großgetriebe, Innomotics, für 3,5 Milliarden Euro an die US-Beteiligungsgesellschaft KPS verkauft wird. Der Abschluss der Transaktion wird für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2024/2025 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigung durch Fusionskontrollbehörden. Siemens hatte sich schon länger von diesem Geschäftsfeld trennen wollen.

Langfristige Aussichten und Geschäftsjahrprognosen

Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 erwartet Siemens weiterhin ein Umsatzwachstum von vier bis acht Prozent auf vergleichbarer Basis. Das Ergebnis je Aktie soll zwischen 10,40 und 11,00 Euro liegen, nachdem es im Vorjahr auf 9,93 Euro gestiegen war. Finanzchef Ralf Thomas betont, dass das Wachstum eher am unteren Ende der Spanne erwartet wird.

Regionale Entwicklungen und digitale Lösungen

Die Schweizer Siemens-Gesellschaften konnten ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 stabil halten und verzeichneten ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. Die positive Geschäftsentwicklung wird maßgeblich durch digitale Produkte und Lösungen getrieben, wie das Emissions-Management im Switzerland Innovation Park in Biel zeigt.

Fazit

Trotz der Herausforderungen im Automatisierungsgeschäft und gesenkter Margenziele bleibt Siemens zuversichtlich für das Gesamtjahr. Der Verkauf von Innomotics und die Fokussierung auf digitale Lösungen sollen langfristig positive Effekte haben.