Die Credit Suisse stand nun lange Zeit stark unter Druck und verlor teilweise ein Drittel ihres Kurses. Die Hiobsbotschaften rissen nicht ab, doch Freitag war endlich wieder ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen. Hier wird nun über eine Bodenbildung spekuliert. Es bleibt spannend in Zürich.

Der nächste Milliardenverlust

Schon vor 10 Tagen, vor der außerordentlichen Generalversammlung, erwartete die Anleger der Credit-Suisse- Aktien eine Hiobsbotschaft, als ob es nicht schon genug seien. Vor der außerordentlichen Generalversammlung für die geplante Kapitalerhöhung teilten die Schweizer mit, dass sie im Schlussquartal mit einem höheren als von den Analysten erwarteten Vorsteuerverlust von 1,5 Milliarden Franken rechnen würden. Natürlich geriet umgehend der Aktienkurs unter Druck.

Credit Suisse

Wie bereits bekannt, genehmigten die Aktionäre die Kapitalerhöhung in der Hoffnung der Züricher Rettungsplan möge Milliardenverluste in Zukunft verhindern. Bislang ist dieser Plan natürlich nur eine gutgemeinte Absicht und nur die Zukunft wird uns seine Validität beweisen können. Analysten kommentierten den abermaligen Verlust im Schlussquartal als immer noch „glücklose Stabilisierung ihrer Geschäfte“. Das Marktumfeld bleibt düster, Kunden zogen weiter Vermögenswerte aus der Schweizer Vermögensverwaltung ab. Bis Mitte der Woche sackte der Kurs teilweise bis weit unter 3 Franken auf 2,68 Franken ab, mehrmals wurden neue Rekordtiefstände erreicht. Mitte November bei noch 4 Franken, befand sich der Titel in einem anhaltenden Abwärtstrend.

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Gute Nachrichten aus Zürich

Nun scheint die Talfahrt erst einmal gestoppt und das nicht nur weil momentan wochenendlicher Handelsstopp herrscht. Freitag stiegen die Kurse am Nachmittag auf 2,89 Franken. Inzwischen notiert der Titel in Euro bei 3,015. Im Handel hieß es der Ausverkauf sei übertrieben gewesen, Leerverkäufer, Spekulanten hätten sich hier getummelt und den Kurs immer weiter runtergerissen. Dementsprechend ist der eine oder andere wohl gewiss, dass nun eine Bodenbildung einsetzen könnte. Worte, auf die so manch einer lange gewartet hat.

Nun verkündet Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann, dass die Vermögensabflüsse wohl gestoppt seien und stellte wieder Zuflüsse in Aussicht, teilweise würden sie dies schon sehen. Er kündigte zusätzlich an, dass die Bank weiter proaktiv auf Kunden zugehen werde. Nach den Sparmaßnahmen soll bei den Schweizern das Geschäft mit gut betuchten Privatkunden wieder stärker in den Fokus rücken. In diesem Sinne ist das ein sehr gutes Zeichen. Was nun ausschlaggebend war für den plötzlichen Kursanstieg, der Rückzug von Spekulanten aus dem Titel, das vorläufige Ende der Hiobsbotschaften, neue Kunden oder alle drei lässt sich nun natürlich noch nicht klären. Aber vielleicht darf so mancher endlich wieder recht hoffnungsvoll einem Montag mit der Credit Suisse entgegenblicken.

Börsennews-Redaktion / TS

Quelle: BörsenNEWS.de