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Bayer-Rally verliert etwas Schwung nach Hoch seit Anfang 2024 02.12.2025, 11:52 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Nachrichten zum langwierigen US-Glyphosat-Rechtsstreit von Bayer haben am Dienstagvormittag am Aktienmarkt für Begeisterung gesorgt. Die Papiere der Leverkusener sprangen zunächst um fast 15 Prozent hoch auf knapp über 35 Euro. Das ist das höchste Niveau seit Anfang 2024. Zuletzt schmolz der Kursgewinn auf 10,7 Prozent zusammen. Für das Jahr 2025 summiert sich das Kursplus nun auf rund 75 Prozent.

Der oberste Anwalt der US-Regierung, der sogenannte "Solicitor General", sprach sich dafür aus, dass der Supreme Court als höchstes US-Gericht ein Glyphosat-Urteil gegen Bayer zur Prüfung annehmen soll. Bayer erhofft sich ein Grundsatzurteil wegen widersprüchlicher Urteile von Bundesberufungsgerichten. Der Supreme Court hatte sich zunächst an den Solicitor General gewandt, um dessen Meinung einzuholen.

Analysten äußerten sich in ersten Kommentaren sehr positiv. Richard Vosser von JPMorgan, der die Aktien eigentlich eher neutral einstuft, rechnete damit, dass sie sich am heutigen Tag um 10 bis 15 Prozent besser als der Markt schlagen könnten. Alle Experten waren sich einig: Dies könnte ein wichtiger Schritt aus dem Glyphosat-Dilemma sein.

Eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Jahr 2026 würde zu einer erheblichen Verringerung der Rückstellungen von Bayer führen, glaubt Vosser. Beispielsweise würden rund 5 Milliarden Euro weniger Rückstellungen einen Wertzuwachs von etwa 15 bis 20 Prozent für die Bayer-Aktien bedeuten. Insgesamt betrachtet der JPMorgan-Experte die Empfehlung des Solicitor General als einen wichtigen Schritt zur Eindämmung der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten.

Analyst Abed Jarad von MWB Research geht davon aus, dass ein günstiges Urteil für Bayer die Rechtsgrundlage für die meisten verbleibenden Klagen beseitigen könnte. Somit könnte sich auch die Belastung für die Aktie verringern, die seit der Übernahme von Monsanto auf die Bewertung drückt. Angesichts des Potenzials für eine erhebliche Risikominderung und eine erneute Fokussierung auf das operative Geschäft sowie den Schuldenabbau sieht er bei einer vollständigen Lösung des Problems ein Kurspotenzial von bis zu 75 Prozent.

Die Annahme durch das oberste US-Gericht sei nun wohl nur noch eine Formalie, so James Quigley von Goldman Sachs. Sollte sie erfolgen, dürfte bis Ende Juni 2026 eine Entscheidung fallen. Dann ändert sich nämlich die Besetzung des Gerichts.

Bei Bayer nimmt aus charttechnischer Perspektive eine Bodenbildung nach dem jahrelangen Kursrutsch seit dem Frühjahr 2015 Form an. Damals hatten sie mehr als 146 Euro gekostet, bevor sie sich im Laufe der Zeit mit der Monsanto-Übernahme eine Reihe von Rechtsproblemen in den USA einhandelten./edh/ag/gl/stk

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