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Dax erholt sich - Anleger setzen auf Entspannung im Zollstreit 13.10.2025, 11:55 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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FRANKFURT (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat im Zollstreit mit China versöhnliche Töne angeschlagen. Und der Dax erholte sich am Montag prompt. Der deutsche Leitindex machte aber nur einen Teil seiner deutlichen Verluste vom Freitag wett. Nach einer erneuten Eskalation im Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften schrieb Trump auf der Plattform Truth Social am Sonntag: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut".

Zudem hat in Frankreich Sebastien Lecornu nach seiner erneuten Ernennung zum Premierminister am Sonntagabend eine neue Regierung gebildet. Diese steht allerdings stark unter Druck, bis Jahresende einen Haushaltsentwurf für das hoch verschuldete Nachbarland vorzulegen und könnte obendrein mit einem Misstrauensvotum der Opposition konfrontiert werden.

Zur Mittagszeit legte der Dax um 0,5 Prozent auf 24.370 Zähler zu. Der MDax , der Index der mittelgroßen Unternehmen, stieg zugleich um 0,7 Prozent auf 30.450 Punkte.

Noch am Donnerstag war das deutsche Börsenbarometer, nicht zuletzt beflügelt von Zinssenkungsfantasien und fortgesetzter KI-Begeisterung, auf ein Rekordhoch von 24.771 Zählern geklettert. Dann hatten Gewinnmitnahmen das Plus weitgehend zunichtegemacht.

Am Freitag folgte kurz vor dem Handelsende eine kräftige Talfahrt, nachdem Trump sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage gestellt und mit weiteren drastischen Zöllen gedroht hatte. Auslöser waren Exportkontrollen Chinas für Seltene Erden und Technik zur Gewinnung dieser gewesen. Nun schrieb Trump auf Truth Social, dass weder Xi noch er China in eine "Depression" stürzen wollten. Vielmehr wollten die "USA China helfen, nicht schaden". Wie der Republikaner zu dieser Einschätzung gelangte, blieb zunächst unklar.

Stephen Innes, Managing Director bei SPI Asset Management warnte denn auch: "Das ist keine Entspannung, sondern Verhandlungstheater." Er verglich das Hin und Her mit einem Schachspiel, "bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht wird".

Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets schrieb: "Der Absturz des Dax am Freitag weckt böse Erinnerungen an eine Zeit an der Börse, die die Anleger schon hinter sich wähnten." Aktuell setzen sie aber wieder darauf, "dass Trump sich mit seinem chinesischen Amtskollegen über kurz oder lang auf die eine oder andere einvernehmliche Lösung beim Handel mit Seltenen Erden einigen wird".

Nachrichten von Dax-Unternehmen waren Mangelware. Das Kursplus der meisten Aktien war vor allem der allgemeinen Erholung geschuldet, wobei Infineon mit plus 2,6 Prozent besonders deutlich zulegten. Die Kursverluste vom Freitag konnte das Papier des Chipherstellers damit aber nicht ganz wettmachen. Nur wenige Werte, wie etwa Rheinmetall und Deutsche Telekom gaben moderat nach.

BMW stiegen um 1,9 Prozent. Der Autobauer aus München hatte in der vergangenen Woche mit einer Gewinnwarnung geschockt, die den Papieren herbe Verluste eingebrockt hatte. Analysten bleiben aber zuversichtlich. So senkte Analyst Romain Gourvil von der Privatbank Berenberg zwar sein Kursziel von 93 auf 90 Euro, behielt seine Kaufempfehlung jedoch bei. Der Großteil der negativen Auswirkungen auf den Mittelzufluss in diesem Jahr werde sich aufgrund von Zollrückerstattungen im neuen Jahr umkehren oder zumindest stabilisieren, erwartet er.

Im SDax bewegten Umstufungen Suss Microtec und Wacker Neuson stark. Mit knapp 11 Prozent Plus sprangen Suss an die Spitze des Nebenwerte-Index, denn die Investmentbank Oddo BHF hob die Ergebnisprognosen an und stufte das Papier des Zulieferers für die Halbleiterindustrie auf "Outperform" hoch. Die Zeiten sinkender Gewinnerwartungen seien vorüber, hieß es.

Wacker Neuson verloren am SDax-Ende 3,4 Prozent. Das Analysehaus Warburg Research strich seine Kaufempfehlung und senkte wegen der Nachfrageschwäche im US-Geschäft das Kursziel./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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