Regionale Konjunkturentwicklung im I. Quartal 2022
Wien (APA-ots) - Nach den erheblichen wirtschaftlichen Einbrüchen infolge
des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie ab dem Jahr 2020 zeigten die
regionalen Konjunkturindikatoren für das Frühjahr 2022 eine markante
konjunkturelle Erholung in allen Bundesländern. Die wirtschaftliche
Erholung fiel in den tourismusintensiven Bundesländern am kräftigsten
aus. Das wieder aufhellende konjunkturelle Umfeld äußerte sich im
Frühjahr 2022 mit entsprechend kräftigen Zuwächsen in der
unselbständigen Beschäftigung, sowie Rückgängen in der
Arbeitslosigkeit.
Zwtl.: V-förmige Erholung im Tourismus
Die Konjunktur in den österreichischen Bundesländern wurde im
Frühjahr 2022 in vielen Bereichen von den ökonomischen Verwerfungen
im Vorjahr bestimmt. Dies betrifft insbesondere die durch die
COVID-19-Pandemie verursachten Einbrüche in der Tourismuswirtschaft.
So brach im I. Quartal 2021 die Anzahl der Nächtigungen (gegenüber
dem Vorjahr) insgesamt um 93,6% ein, mit besonders empfindlichen
Einbußen in tourismusintensiven Bundesländern. Entsprechend markant
zeigten sich im I. Quartal 2022 die starken Gegenbewegungen
insbesondere in den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Salzburg.
Gemäß aktuellen WIFO-Schätzungen dürfte sich die seit Ausbruch der
Pandemie entstandene Nachfragelücke im Tourismus in der Sommersaison
2022 jedoch weitgehend schließen und dem Vorkrisenniveau annähern.
Durch die schwächere Nachfrageentwicklung bei international Reisenden
dürfte der größte Aufholbedarf in den Bundesländern Wien und
Niederösterreich bestehen.
Zwtl.: Regionale Arbeitsmärkte von der Dynamik im Tourismus bestimmt
Durchaus ähnliche Muster - allerdings in deutlich abgeschwächter
Form - zeigten sich auch auf den regionalen Arbeitsmärkten. Nach den
pandemiebedingten Rückgängen in den beiden Vorjahren legte die Zahl
der unselbständig aktiv Beschäftigten in Österreich im Frühjahr um
+5,1% zu. Auch in der Beschäftigungsentwicklung zeigt sich somit ein
klar spiegelbildlicher Verlauf gegenüber dem Vorjahr, mit besonders
hohen Zuwächsen in den tourismusintensiven Bundesländern der
Westregion (allen voran in Tirol mit +13,0% im I. Quartal 2022, nach
8,1% im Vorjahresquartal).
Übersicht 1: Regionale Konjunkturindikatoren im I. Quartal 2022 -
auf der [WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/69789)
Zwtl.: Hochkonjunktur in der Industrieproduktion mit besonders
kräftiger Dynamik in Niederösterreich, Kärnten und Salzburg
Nach zwei Jahren konnten die COVID-19-bedingten Einbrüche der
realen Warenproduktion im I. Quartal 2022 überwunden werden. Mit
+8,1% im I. Quartal 2022 - sowie bereits +3,8% in der
Vorjahresperiode - kann das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 doch
deutlich übertroffen werden (+5,6% im Vergleich zum I. Quartal
2019). Ähnliches gilt für die Wertschöpfung in der Warenherstellung,
auch wenn hier die aktuelle Dynamik etwas verhaltener ausfällt. Im
Frühjahr 2022 zeigten sich in allen Bundesländern überwiegend
kräftige Produktionszuwächse, wenn auch mit deutlichen regionalen
Unterschieden: Ein besonders kräftiger (nomineller) Umsatzanstieg im
Vorjahresvergleich konnte in den Bundesländern Niederösterreich
(+31,3%), Salzburg (+29,5%) und Kärnten (+24,6%) verzeichnet werden.
Der bedeutsamste Wachstumstreiber in Niederösterreich war dabei die
Mineralölverarbeitungsindustrie (insbesondere aufgrund des aktuellen
Höhenfluges der Rohstoffpreise). Die mit Abstand höchsten
Wachstumsbeiträge in Kärnten stammten hingegen von dessen
Hochtechnologie, während im Bundesland Salzburg überwiegend die
Getränkeherstellung für die hohen Zuwächse verantwortlich war.
Rückfragehinweis:
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Philipp Piribauer, PhD, Tel. (1) 798 26 01 - 494, philipp.piribauer@wifo.ac.at
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OTS0037 2022-09-20/09:00