Baubranche kritisiert 'Systemversagen' durch Politik 21.05.2025, 12:27 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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BERLIN (dpa-AFX) - Die anhaltende Schwäche beim Wohnungsbau in Deutschland ist nach Einschätzung der deutschen Bauindustrie auf "Systemversagen" zurückzuführen. Besonders die unübersichtliche Förderkulisse der früheren Bundesregierung habe dazu geführt, dass die angestrebten Ziele im Wohnungsbau weit verfehlt wurden, sagte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv. "Ich würde glauben, es ist ein Systemversagen", sagte er anlässlich des Tags der Bauindustrie in Berlin. "Es ist auch ein Systemversagen der unübersichtlichen Förderkulisse der Ampelkoalition", sagte Hübner.

Der Spitzenvertreter der Branche zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die aktuelle Koalition es künftig besser machen werde. Selbstkritisch räumte Hübner zudem ein, dass auch die Bauindustrie effizientere Prozesse brauche. "Wir müssen noch digitaler werden." Für den Einsatz digitaler Methoden sei aber auch die Bereitschaft der Bauherren nötig.

Was fordert der Verband für mehr bezahlbares Wohnen?

Für mehr bezahlbaren Wohnraum sei ein Abbau bürokratischer Hürden und mehr günstiges Bauland nötig. Hübner bekräftigte, dass die Branche mehr bauen könne: Die derzeitige Auslastung der Unternehmen liege bei nur 70 Prozent. Durch eine kleinteilige Vergabe von Bauaufträgen, etwa im Straßenbau, zögen sich viele Projekte unnötig in die Länge, bemängelte er.

Trendwende möglich

Die Trendwende beim Wohnungsbau könne aber in den nächsten Jahren gelingen, wenn die öffentliche Hand bürokratische Hemmnisse abbaue. Am Vortag hatte Hübner vor allem die Bundesregierung zu mehr Tempo aufgefordert. So müsse Schwarz-Rot den Bundeshaushalt 2025 verabschieden, damit derzeit auf Eis liegende Aufträge auch an die Bauwirtschaft erteilt werden könnten. Am Nachmittag wollte die Branche ihre Forderungen auf ihrem Branchentag gegenüber Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) erheben./bw/DP/stw

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