Devisen: Euro fällt auf 20-Jahrestief - Schwache Konjunkturdaten 23.09.2022, 12:48 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag nach schwachen Konjunkturdaten auf den niedrigsten Stand seit rund 20 Jahren gefallen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung zeitweise nur 0,9737 US-Dollar. Dies war der niedrigste Stand seit Ende 2002. Am Morgen hatte der Euro noch über 0,98 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 0,9884 Dollar festgesetzt.

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im September weiter verschlechtert. Der Indikator fiel auf den tiefsten Stand seit 20 Monaten. Er deutet auf eine schrumpfende Wirtschaft hin. "Angesichts der sich verschlechternden Geschäftslage und des zunehmenden Preisdrucks infolge steigender Energiekosten ist mit einer Rezession in der Eurozone zu rechnen", erklärte S&P-Chefökonom Chris Williamson. Von einer Rezession sprechen Ökonomen bei zwei Quartalen in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung.

"Die hohen Energiepreise würgen derzeit regelrecht die Konjunktur ab", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die gestiegenen Gas- und Strompreise belasteten nicht nur den Verbraucher, sondern auch den Unternehmer. "Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges werden nun erst richtig sichtbar und könnten kaum brutaler sein", so Gitzel. Die Eurozone leidet unter den hohen Energiepreisen deutlich stärker als die USA, da sie in der Energieversorgung stark von Russland abhängig war.

Aus den Reihen der Notenbanken melden sich im Tagesverlauf mehrere prominente Vertreter zu Wort, darunter US-Notenbankchef Jerome Powell und Bundesbankpräsident Joachim Nagel. In dieser Woche hatten viele Zentralbanken ihren Kampf gegen die hohe Inflation mit meist kräftigen Zinserhöhungen fortgesetzt.

In den USA stehen am Nachmittag zudem die von S&P erhobenen Einkaufsmangerindzizes auf dem Programm. Allerdings werden die Frühindikatoren dort nicht so stark beachtet wie in Europa. In den USA steht der alteingesessene Indikator des ISM-Instituts im Vordergrund./jsl/bgf/nas

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