Insel-Fischer verklagen Schweizer Zementkonzern wegen Klimafolgen 03.09.2025, 06:22 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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ZUG (dpa-AFX) - Der milliardenschwere Schweizer Zementhersteller Holcim muss sich nach einer Klimaklage indonesischer Fischer in der Schweiz vor Gericht verantworten. Sie werfen Holcim mit Sitz im Kanton Zug vor, über den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase für den Klimawandel und damit den steigenden Meeresspiegel mitverantwortlich zu sein. Die drei Fischer und eine Fischerin leben auf der Insel Pari, die immer häufiger Überschwemmungen erlebt.

Sie verlangen eine Entschädigung für Einnahmeausfälle, die Finanzierung von Schutzmaßnahmen auf ihrer Insel und eine stärkere CO2-Reduzierung bei Holcim. Die Anklage unterstützt unter anderem das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (Heks).

Holcim: Gericht nicht zuständig für CO2-Ausstoß

Das Kantonsgericht hat die Anhörung für einen Tag angesetzt. Es geht zunächst um die Frage, ob Betroffene des Klimawandels vor Schweizer Gerichte ziehen können. Das Urteil könne "Wochen oder Monate" später kommen, wie ein Gerichtsschreiber vorab sagte.

Das Unternehmen weist die Klage zurück. "Wer wie viel CO2 ausstoßen darf, ist unseres Erachtens eine Kompetenz des Gesetzgebers und keine Frage für ein Zivilgericht", teilte es auf Anfrage mit. Zudem habe Holcim seine direkten CO2-Emissionen seit 2015 schon um mehr als 50 Prozent reduziert und arbeite an weiteren Reduktionen.

Pari liegt rund 40 Kilometer nordwestlich der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Die rund 1.500 Inselbewohner leben überwiegend vom Fischfang und vom Tourismus. Die Insel ist weniger als ein Drittel so groß wie Helgoland und liegt nur 1,50 Meter über dem Meeresspiegel.

Nicht die erste Klimaklage

Holcim gehört laut der Datenbank "Carbon Majors" zu den gut 120 größten Öl-, Gas-, Kohle- und Zementproduzenten der Welt, die historisch für den Großteil der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 48.000 Mitarbeiter und hatte im vergangenen Jahr einen Nettoumsatz von fast 16,3 Milliarden Franken (17,4 Mrd. Euro).

Solche Klimaklagen gibt es öfter. Unter anderem hatten Klimaschützer Shell in den Niederlanden verklagt. 2021 gewannen sie in erster Instanz und ein Gericht verurteilte das Unternehmen zu einer drastischen Senkung seiner Emissionen. Aber ein Berufungsgericht kassierte das Urteil später./oe/DP/zb

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