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Original-Research: UmweltBank AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu UmweltBank AG

Unternehmen: UmweltBank AG

ISIN: DE0005570808

Anlass der Studie: Research Note

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 14,65 Euro

Kursziel auf Sicht von: 31.12.2023

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann

Vorläufige Zahlen 2022: Erwartungsgemäßer erfolgreicher Abschluss in 2022;

Geschäftsjahre 2023 und 2024 sind als Transformationsjahre zu sehen;

zunächst deutlicher Ergebnisrückgang erwartet; Kursziel auf 14,65 EUR

reduziert; Rating KAUFEN

 

Gemäß vorläufigen Zahlen ist es der UmweltBank AG in einem insgesamt

herausfordernden Marktumfeld gelungen, den Wachstumskurs fortzusetzen.

Augenfällig ist dabei der weitere Anstieg der Bilanzsumme um 1,0 % auf ca.

6,00 Mrd. EUR (31.12.21: 5,93 Mrd. EUR), welcher auf der Aktivseite von einem

Anstieg der ausgegebenen Umweltkredite und auf der Passivseite von einem

Anstieg der Kundeneinlagen getragen wurde.

 

In den vorläufigen Zahlen wird das Zinsergebnis nicht getrennt ausgewiesen.

Wir gehen jedoch, trotz des angestiegenen Kreditbestandes, von einer

rückläufigen Entwicklung des Zinsergebnisses aus. Dies liegt insbesondere

an der weiterhin rückläufigen Entwicklung der Zinsmarge auf 0,93 % (VJ:

1,21 %). Nach dem Auslauf der Corona-Sonderkonditionen bei der

Mittelherkunft spielte der allgemeine Anstieg des Zinsniveaus eine wichtige

Rolle bei dieser Entwicklung. Denn die Zinsanhebungen im Kreditbestand

finden nur nach Ablauf der Zinsbindungsfristen oder bei Neukrediten statt.

Demgegenüber stehen aber auf der Passivseite die Kundeneinlagen mit kurzer

Bindung und regieren damit schneller auf Zinsanhebungen. Dass aber dennoch

insgesamt das Zins-, Finanz- und Bewertungsergebnis auf 74,09 Mio. EUR (VJ:

63,20 Mio. EUR) deutlich angestiegen ist, dürfte in erster Linie auf den

Nettoerlös in Höhe von ca. 20 Mio. EUR aus der erfolgreichen Veräußerung

eines Windparks, zurückzuführen sein. 

 

Der im Rahmen der vorläufigen Zahlen kommunizierte zweite Erlösstrom, das

Provisions- und Handelsergebnis, lag mit 9,35 Mio. EUR (VJ: 9,42 Mio. EUR)

leicht unter dem Vorjahreswert. Hier ist insbesondere die angespannte

Börsenlage des vergangenen Geschäftsjahres sichtbar.

 

Trotz der erreichten deutlichen Ertragssteigerung liegt das

Vorsteuerergebnis mit 39,19 Mio. EUR (VJ: 38,09 Mio. EUR) "nur" um 2,9 % über

den Vorjahreswert. Im Oktober 2022 hatte das UmweltBank-Management, nach

der Windpark-Veräußerung, ein EBT in Höhe von ca. 40 Mio. EUR in Aussicht

gestellt, was weitestgehend als erfüllt anzusehen ist. Die

unterproportionalen Ergebnisentwicklung ist auf der einen Seite eine Folge

des um 15,9 % auf 19,88 Mio. EUR (VJ: 17,15 Mio. EUR) gestiegenen

Personalaufwandes. Hier findet sich ein Anstieg der Belegschaft einerseits

sowie andererseits allgemeine Lohnanpassungen wieder. Darüber hinaus sind

die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, zuzüglich des sonstigen Aufwandes,

insgesamt um 40,1 % auf 24,36 Mio. EUR (VJ: 17,39 Mio. EUR) ebenfalls stark

angestiegen. Allein die aktuell in der Umsetzung befindliche Einführung des

neuen Kernbanksystems (Migrationsprozess) hatte im vergangenen

Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von rund 3,60 Mio. EUR nach sich gezogen.

Mit dem Migrationsprozess geht zugleich eine höhere Personalbindung einher,

womit auch ein Teil des höheren Personalaufwandes erklärt wird.

 

Kurz vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen hat die UmweltBank AG

am 10.02.2023 die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 publiziert.

Demgemäß rechnet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr mit einem

Vorsteuerergebnis in Höhe von ca. 20 Mio. EUR und geht damit von einer

deutlich rückläufigen Ergebnisentwicklung aus. Als Gründe dafür führt die

Gesellschaft einen erwarteten Rückgang beim Zinsergebnis, welches von den

allgemein steigenden Zinsniveaus und von Konditionenverschlechterungen bei

den Refinanzierungsgeschäften mit der Bundesbank geprägt sein dürfte.

Darüber hinaus wird mit einer Zurückhaltung der Kunden im

Wertpapiergeschäft gerechnet, was das Provisions- und Handelsergebnis

belasten dürfte. Schließlich stehen den rückläufigen Erträgen steigende

Aufwendungen aus der Einführung des neuen Kernbankensystems gegenüber.

 

Der daraus resultierenden rückläufigen Ertragsseite stehen erwartete

weiterer Kostensteigerungen gegenüber. Diese hängen mit den planmäßigen

weiteren Investitionen in Personal zusammen, also mit einer Fortsetzung des

Personalaufbaus, wenngleich hier mit einer geringeren Dynamik zu rechnen

ist. Besonders stark dürften aber die Aufwendungen im Zusammenhang mit der

Einführung des Kernbankensystems ansteigen. Im Geschäftsjahr 2022 lagen

diese bei rund 4 Mio. EUR. Für 2023 wird hier mit einem Anstieg auf rund 10

Mio. EUR gerechnet, bevor im kommenden Geschäftsjahr 2024 ein Rückgang auf

ca. 4 Mio. EUR erwartet wird. Neben diesen Kosten bindet der

Migrationsprozess auch personelle Kapazitäten. Mit dem neuen System von

Atruvia wird die UmweltBank AG ihren Kunden ein verbessertes Kundenerlebnis

bieten, neue Produkte erarbeiten sowie interne Arbeitsabläufe und Prozesse

verbessern.

 

Insofern befindet sich die Gesellschaft in den Geschäftsjahren 2023 und

2024 in einem Transformationsprozess, an dessen Ende ab dem Jahr 2025 eine

moderne IT-Infrastruktur vorliegt und mehr Mitarbeiter am neuen Firmensitz

"UmweltHaus" beschäftigt sein werden. Schließlich soll ab 2025, auch vor

dem Hintergrund der dann steigenden Zinsmarge, deutliche Ertrags- und

Ergebnisverbesserungen erwirtschaftet werden.

 

In unseren Schätzungen haben wir diese Entwicklung berücksichtigt und für

das laufende Geschäftsjahr 2023 eine Anpassung an die Unternehmens-Guidance

vorgenommen. Wir haben zudem die Schätzungen für 2024 reduziert und

berücksichtigen nun eine seitwärtsgerichtete Entwicklung der Zinsmarge.

Darüber hinaus gehen wir konservativ von einer weiterhin bestehenden

Zurückhaltung der Wertpapierkunden aus. Eine ab 2025 erwartete deutliche

Ertrags- und Ergebnisverbesserung haben wir im Terminal Value unseres

Residualeinkommens-Modells berücksichtigt. 

 

Die Summe der diskontierten Residualeinkommen ergibt einen Wert in Höhe von

536,69 Mio. EUR. Angesichts einer ausstehenden Anzahl von Aktien von 35,66

Mio. Stück ergibt sich ein fairer Unternehmenswert je Aktie von 14,65 EUR

(bisher: 16,00 EUR). Die Kurszielreduktion ist dabei eine Folge der deutlich

angepassten Schätzungen des konkreten Schätzzeitraums 2023 und 2024. Auf

Basis des aktuellen Aktienkurses in Höhe von 12,30 EUR je Aktie vergeben wir

weiterhin das Rating KAUFEN.

 

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/26473.pdf

Kontakt für Rückfragen

GBC AG

Halderstraße 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (1,4,5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung

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Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 24.02.23 (13:18 Uhr)

Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 27.02.23 (10:00 Uhr)

-übermittelt durch die EQS Group AG.-

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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