ROUNDUP 2

UBS verdient deutlich mehr als erwartet - Aktie dennoch im Minus 29.10.2025, 11:01 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
UBS Group 35,63 EUR +0,34 % Baader Bank

(Neu: Aktueller Kurs, Details zu den AT1-Anleihen)

ZÜRICH (dpa-AFX) - Die UBS hat den Gewinn im dritten Quartal stark gesteigert und dabei auch deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet. Zwei große Rechtsfälle, welche die Großbank bereinigen konnte, wirkten sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis aus. Der Gewinn in den Monaten Juli bis September erreichte 2,48 Milliarden US-Dollar, wie die UBS am Mittwoch mitteilte. Das waren 74 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Bank konnte insgesamt Rückstellungen für Rechtsfälle in der Höhe von 668 Millionen auflösen. Vor allem die außergerichtliche Einigung im Steuerstreit mit Frankreich im September sowie der Abschluss beim RMBS-Fall der übernommenen Credit Suisse in den USA ("Ramsch-Hypotheken") waren der Grund dafür.

Vor Steuern verdiente die Bank 2,83 Milliarden und damit 47 Prozent mehr. Um verschiedene Posten bereinigt, blieb gar ein Vorsteuergewinn von 3,59 Milliarden (plus 50 Prozent). Mit diesen Zahlen hat die größte Schweizer Bank die Markterwartungen deutlich übertroffen. An der Börse wurde dies zu Handelsbeginn sehr positiv aufgenommen. Die UBS-Aktie legte um bis zu vier Prozent zu, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten.

Zuletzt gab der Kurs um rund ein Prozent auf 30,64 Franken nach. Händler führten dies unter anderem auf vorsichtige Aussagen während der Telefonkonferenz für Analysten zurück. Zudem sorgte der Rechtsstreit im Zusammenhang mit der Abschreibung auf sogenannte AT1-Anleihen der übernommenen Credit Suisse zurück.

Bei den AT-1-Anleihen (Additional Tier1) handelt es sich um hoch verzinstes Kapital, das bei einer schweren Schieflage der Bank auf null abgeschrieben oder in Eigenkapital umgewandelt werden kann. Das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) hatte Mitte Oktober in einem Teilentscheid die Verfügung der Finanzmarktaufsicht Finma vom 19. März 2023 aufgehoben, wonach die sogenannten AT1-Anleihen der angeschlagenen CS im Wert von gut 16 Milliarden Franken auf null abgeschrieben werden mussten.

Allerdings äußerte sich das BVGer dabei nicht zu den Folgen dieser Aufhebung - also zu einer möglichen Entschädigung der Anleihenseigner. Die UBS kündigte am Mittwoch an, gegen den BVGer-Teilentscheid Beschwerde einzulegen. Sie schließt sich damit der Finma an, die Mitte Oktober den Gang zur nächsten Instanz ans Bundesgericht angekündigt hatte.

Trotz des Minus am Mittwoch legte das USB-Papier im bisherigen Jahresverlauf l um etwas mehr als zehn Prozent zu, hinkt damit aber den meisten anderen Banktiteln in Europa hinterher. Zum Vergleich: Der Kurs der Deutschen-Bank-Anteile kletterte im Jahresverlauf um knapp 80 Prozent nach oben.

Die Erträge der Bank stiegen indes um 3 Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar an, während der Aufwand mit 9,8 Milliarden um 4 Prozent zurückging. Das für eine Bank wichtige Kosten/Ertrags-Verhältnis lag damit im Berichtsquartal bei 77,0 Prozent, auf bereinigter Basis fiel der Wert mit 69,7 Prozent sogar unter 70 Prozent.

Im Kerngeschäft, in der globalen Vermögensverwaltung, zog die UBS Netto-Neugelder von 38 Milliarden Dollar an. Damit verwaltete die gesamte Gruppe per Ende September Vermögen in Höhe von 6,9 Billionen Dollar. Ende Juni 2025 waren es noch 6,6 Billionen gewesen.

Die Bank machte zudem weitere Fortschritte bei der Integration der CS. Die Überführung der Kundenkonten in der Schweiz ist zu über zwei Dritteln abgeschlossen. Die UBS sparte zudem weitere Kosten in Höhe von brutto 900 Millionen Dollar ein. Das Ziel von 10 Milliarden bis Ende des Jahres wurde damit bereits ein Quartal früher als geplant erreicht, wie es hieß. Bis 2026 sollen es rund 13 Milliarden werden im Vergleich zum Niveau von 2022 beziehungsweise vor der Übernahme der CS.

"Im dritten Quartal 2025 haben wir ein ausgezeichnetes finanzielles Ergebnis erzielt", ließ sich UBS-Chef Sergio Ermotti in der Mitteilung zitieren. Sowohl die privaten als auch die institutionellen Kunden seien sehr aktiv gewesen.

Im Ausblick für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich die UBS gewohnt vorsichtig. Die Transaktionstätigkeit und die Deal-Pipelines blieben zwar solide, die Stimmung könne sich aber rasch ändern. Die makroökonomischen Unsicherheiten, zusammen mit dem starken Franken und den höheren US-Zöllen belasteten die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft, und ein längerer Shutdown der US-Bundesverwaltung könnte zu Verzögerungen bei Kapitalmarktaktivitäten führen./ys/uh/AWP/zb

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter aufwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 1,66
Hebel: 20
mit starkem Hebel
Ask: 7,01
Hebel: 5
mit kleinem Hebel
Smartbroker
Vontobel
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: VJ0KMA VK7Z7F. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
2 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
3 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
4 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
5 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
6 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
7 Deutschland und Polen wollen Partnerschaft vertiefen Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer