ROUNDUP

Automationsgeschäft von Kion bleibt holprig - Ausblick überzeugt 29.02.2024, 14:51 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Kion Group 40,79 EUR +0,92 % Quotrix Düsseldorf

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kion setzt 2024 auf eine starke Nachfrage nach Gabelstaplern und Flurförderzeugen. In dem Geschäftsbereich wollen die Frankfurter weiter wachsen, während der mit Automationssystemen erzielte Umsatz zurückgehen dürfte. Einen Rückgang der Konzernerlöse insgesamt kann das Management deshalb nicht ausschließen, wie aus dem am Donnerstag in Frankfurt vorgelegten Geschäftsbericht für das vergangene Jahr hervorgeht. Finanzchef Christian Harm gab sich im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aber zuversichtlich, den Großteil der problembehafteten Altlasten im Automationsgeschäft bis Ende des Jahres aus den Büchern zu haben. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an.

Die im Mittelwertesegment MDax notierte Aktie gewann zeitweise 7,5 Prozent, am frühen Nachmittag verringerte sich das Plus auf knapp vier Prozent. Der Aufwärtstrend der vergangenen Tage und Wochen setzt sich damit fort: Seit dem Ende Oktober erreichten Zwischentief hat sich die Aktie über 60 Prozent erholt. Ein Jahr zuvor hatte eine Gewinnwarnung die Aktie abstürzen lassen, seitdem hat sich der Kurswert sogar um 150 Prozent verbessert.

Kion sei weiter auf dem Weg, zwei schwierige Jahre hinter sich zu bringen und in Richtung der mittelfristigen Ziele voranzukommen, schrieb Analyst Alexander Hauenstein von der DZ Bank. Bis Ende 2027 wollen die Frankfurter auch im Automationsgeschäft wieder eine zweistellige Marge erzielen.

Zahlreiche Projekte in dem Segment "Supply Chain Solutions" sind in zeitlichem Verzug und finanziell aus dem Ruder gelaufen - auch weil es bei Kion intern unter anderem Probleme bei den Abläufen gibt. Darunter fallen beispielsweise die Abstimmung von Terminplänen, den Einsätzen von Teams auf verschiedenen Baustellen sowie der Organisation und Verfügbarkeit von benötigten Materialien.

Ein substanzieller Anteil der problembehafteten Projekte sei mittlerweile abgearbeitet, sagte Finanzvorstand Harm im Interview. Bis Ende des laufenden Jahres dürfte dann nur noch auf ein Großauftrag übrig sein, der sich noch bis 2025 ziehen werde. Außerdem wurden bei Neuaufträgen Preisklauseln vereinbart, um zukünftig Kostensprünge besser weitergeben zu können, als in der Vergangenheit.

Gleichzeitig traf Kion zuletzt die stotternde Konjunktur. Während Kunden aus dem Online-Handel vor allem während der Corona-Pandemie die von Kion angebotene automatisierte Lagertechnik wie Förder- und Sortiersysteme massiv nachgefragt hatten, schwächelte die Nachfrage seit geraumer Zeit. Im vergangenen Jahr ging der Umsatz in dem Segment um ein Fünftel zurück, die operative Marge verbesserte sich von 2022 auf 2023 immerhin von minus 1,2 auf plus 1,5 Prozent.

Die schwache Ergebnisentwicklung der Vergangenheit gehe nicht spurlos an dem Konzern vorbei, sagte Harm. Kion trennte sich deshalb im Automationsgeschäft von Angestellten, schloss Standorte oder legte mehrere zusammen. Im vierten Quartal wurden entsprechend Rückstellungen in Höhe von rund 25 Millionen Euro gebildet. Mit den angepassten Bedingungen fühle er sich komfortabel, so Harm.

Indes läuft es im Geschäft mit Gabelstaplern und Flurförderzeugen deutlich besser. In dem Bereich erzielte Kion bereits vergangenes Jahr wieder eine zweistellige operative Marge, nachdem es 2022 wegen des Ukraine-Kriegs und den damit einhergehenden Verwerfungen am Energiemarkt ebenfalls Probleme gegeben hatte. Auch das erste Quartal des neu angelaufenen Jahres dürfte zufriedenstellen gewesen sein, sagte Harm. Allerdings nicht so stark wie das Schlussquartal 2023. Generell rechne er in allen Märkten mit Wachstum, bis auf die Geschäfte in Nordamerika.

Konzernweit soll der Umsatz 2024 zwischen 11,2 und 12 Milliarden Euro liegen. 2023 wurden 11,4 Milliarden Euro erzielt. Das operative Ergebnis soll nach 790,5 im Vorjahr nun zwischen 790 und 940 Millionen Euro erreichen. Für 2023 wird den Aktionären eine Dividende von 70 Cent je Aktie vorgeschlagen, nachdem für das Krisenjahr 2022 lediglich 19 Cent ausgeschüttet wurde.

Kion hatte bereits vor rund zwei Wochen mitgeteilt, dass das im vergangenen Jahr erzielte Konzernergebnis sowie der operative Gewinn im Automationsgeschäft unterhalb der Markterwartungen liegen dürften. Gleichzeitig hatte der Vorstand von einem besser als erwarteten Barmittelzufluss berichtet und im Rahmen der Analystenschätzungen liegenden übrigen Kennziffern. Diese Tendenzen bestätigten die am Donnerstag vorgelegten Zahlen. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von knapp 306 Millionen Euro und damit mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr./lew/zb/stk

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

Created with Highcharts 11.4.8Values23:0020 Jun01:0002:0003:0004:0005:0006:0007:0008:0023.00023.05023.10023.15023.20023.25023.30023.350
23.205,5 (7:18) +0,59 % +136,50
k.A. (k.A.) k.A. k.A.
k.A. (k.A.) k.A. k.A.
BörsenNEWS.de
Registrieren
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer