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Carl Zeiss Meditec wächst - Doch China bleibt schwierig 11.12.2025, 13:15 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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Carl Zeiss Meditec 39,04 EUR -9,08 % Tradegate

JENA (dpa-AFX) - JENA (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 dank steigender Geräteverkäufe seinen Umsatz gesteigert. Das Unternehmen profitierte dabei auch von der Übernahme des niederländischen Unternehmens Dutch Ophthalmic Research (DORC) und zog zudem deutlich mehr Aufträge an Land. Im laufenden Geschäftsjahr will der Hersteller von Intraokularlinsen, Operationsmikroskopen und Diagnosegeräten für die Augenheilkunde weiter wachsen, wie er am Donnerstag mitteilte. Schwierig wird es für die Thüringer aber in China und den USA. An der Börse konnte die Aktie anfängliche Kursgewinne nicht halten.

Für das im Index der mittelgroßen Unternehmen MDax notierte Papier ging es zunächst um fast neun Prozent nach oben; am frühen Nachmittag stand zuletzt ein Kursminus von vier Prozent zu Buche. Vom erst kürzlich erreichten Tief seit 2017 hat sich das Papier zwar etwas abgesetzt, die bisherigen Jahresbilanz beläuft sich aber auf fast zehn Prozent Kursminus.

Laut Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan lag der Umsatz im vierten Geschäftsquartal über der Konsensschätzung, wobei beide Geschäftsbereiche besser als erwartet abgeschnitten hätten. Optimisten dürften ihren Fokus auf die verbesserte Umsatzdynamik und einen besseren Auftragsbestand legen, so der Experte. Doch auch für Pessimismus gebe es etwa angesichts der im Jahresvergleich gesunkenen Margen oder eines erneuten Chef-Wechsels genügend Gründe.

Der Umsatz stieg in den zwölf Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um 7,8 Prozent auf rund 2,23 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dies liegt auch im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Bereinigt um Übernahmen und Währungseffekt lag das Umsatzwachstum bei 3,3 Prozent. Der Auftragseingang zog indes um 18,2 Prozent auf fast 2,3 Milliarden Euro an. Dazu trugen alle Regionen bei.

"Während des Berichtszeitraums erholten sich die Geräteverkäufe weiter, und das Volumenwachstum bei intraokularen Linsen, insbesondere im Premiumsegment, setzte sich fort, während der Verbrauch refraktiver Verfahren leicht zunahm; die Anzahl der Eingriffe in China blieb stabil", hieß es in der Konzernmitteilung.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) erreichte 257,7 Millionen Euro, ein Anstieg um 3,5 Prozent. Die operative Gewinnmarge sank damit von zuvor 12,0 Prozent auf 11,6 Prozent, allerdings hatte im Vorjahr eine einmalige Zahlung aus der Beilegung eines US-Rechtsstreits sich positiv ausgewirkt. Diesen Sondereffekt herausgerechnet stieg die Marge 2024/25.

Unter dem Strich fiel der Überschuss wegen eines niedrigeren Finanzergebnisses von gut 180 Millionen Euro auf rund 142 Millionen Euro, weshalb auch die Dividende sinkt. An die Aktionäre sollen 0,55 Euro je Aktie gezahlt werden. Für das Vorjahr waren es noch 0,60 Euro. Analysten hatten hier mehr erwartet.

Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet das Management - auf Basis des aktuellen Wechselkurses - einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich. Dies entspricht einem Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro und liegt im Rahmen der Markterwartungen. Die Ebita-Marge wird bei 12,5 Prozent erwartet.

In der Prognose für das Ebita sind den weiteren Angaben zufolge aber keine Sonderbelastungen enthalten, die das Unternehmen derzeit im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sieht.

In wichtigen Auslandsmärkten wie China und die USA stellt sich das Management im neuen Geschäftsjahr indessen auf verschärfte Bedingungen ein. In der Volksrepublik werde die Zulassung neuer Produkte durch staatliche Vorgaben immer schwieriger, sagte Finanzvorstand Justus Felix Wehmer bei der Vorlage der Geschäftsbilanz in Jena. Um den Zugang auf den weltweit größten Markt für Augenheilkundeprodukte zu sichern, werde derzeit die Verlagerung bestimmter Produkte in chinesische Fertigungsstätten geprüft. "Die internationalen Spielregeln ändern sich massiv. Das erzwingt von uns zu handeln." Das gelte auch für den US-Markt mit immer neuen Entwicklungen in der Zollpolitik.

Unterdessen steht Carl Zeiss Meditec erneut vor einem Chef-Wechsel. Wie der Konzern Anfang der Woche mitteilte, wird Vorstandschef Maximilian Foerst nach nur wenigen Monaten im Amt seine Tätigkeit am 31. Dezember beenden. Der Manager habe einen Verstoß gegen den internen Verhaltenskodex der Zeiss-Gruppe eingeräumt. Dieser stehe nicht im Zusammenhang mit den geschäftlichen Aktivitäten der Zeiss-Gruppe und dem Geschäft von Carl Zeiss Meditec, hieß es dazu weiter. Ab 1. Januar soll Aufsichtsratschef Andreas Pecher übergangsweise die Führung übernehmen. Foerst hatte den Chefposten erst im Juni dieses Jahres übernommen, nachdem sein Vorgänger Markus Weber das Unternehmen überraschend verlassen hat./err/tav/mis

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