DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Ceconomy hat dank guter Geschäfte rund um den Black Friday und Weihnachten mehr verdient. Dabei steuerten vor allem die europäischen Märkte positiv zur Bilanz bei. Anders sah es in den deutschsprachigen Ländern und Ungarn aus: Wegen eines schwachen Einzelhandels- und Marktumfelds bei zugleich geringerer Kundennachfrage gingen sowohl Erlös als auch operativer Gewinn in der sogenannten DACH-Region zurück. "Deutschland ist derzeit in keiner starken Position", sagte Konzernchef Karsten Wildberger in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zunächst zeigten sich Anleger zwar von den Zahlen überzeugt, doch die Freude über die Ergebnisse währte nur kurz.

Die Ceconomy-Aktie legte am Freitagvormittag im frühen Handel um 4,1 Prozent zu. Allerdings drehte die Aktie dann und notierte zuletzt 3,7 Prozent niedriger bei 2,048 Euro.

Unter anderem hierzulande, wo Ceconomy die Märkte MediaMarkt und Saturn betreibt, entwickelten sich die Geschäfte im abgeschlossenen Jahresviertel rückläufig. Vor allem zu Beginn des Geschäftsquartals lief es nicht rund. In der Schweiz und in Ungarn zeichnete sich in den drei Monaten bis Ende Dezember ein ähnliches Bild, während sich der Umsatz in Österreich stabilisierte.

Wildberger zeigte sich dennoch optimistisch für die kommenden Monate. Kunden setzten sich verstärkt mit der Frage nach energiesparenden Produkten auseinander. Ceconomy könne entsprechende Ersatzprodukte anbieten und auch neue Geräte mit inkludierter Künstlicher Intelligenz dürften die Geschäfte ankurbeln.

In der Telefonkonferenz mit Analysten führte er zudem aus, dass die Initiativen zur Margensteigerung durchschlagen würden. So werden Kunden beim Online-Kauf auf dem Weg bis zur Kasse zum Beispiel zu den Produkten im Warenkorb zusätzliche Artikel oder Services wie Versicherungen vorgeschlagen. Bei einem iPhone empfiehlt das System etwa den Abschluss von Diebstahlschutzprodukten sowie Displayschutzfolien. Zudem legt Ceconomy seinen Fokus auf den Ausbau seines Marketplace-Modells, um andere Kunden und Verkäufer auf die Webseite von MediaMarktSaturn zu locken.

Wie das SDax -Unternehmen weiter in Düsseldorf mitteilte, kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern in den drei Monaten bis Ende Dezember um acht Prozent auf 248 Millionen Euro. Branchenkenner hatten etwas weniger erwartet. Unter dem Strich wuchs der Nettogewinn um 20 Millionen auf 147 Millionen Euro. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank attestierte dem Unternehmen einen soliden Jahresauftakt.

Im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) soll der Umsatz bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeffekte gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte indes durch eine deutliche Verbesserung der größten Regionen DACH sowie West- und Südeuropa (Belgien, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Spanien) deutlich steigen./ngu/nas/men