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FMC will Profitabilität steigern - Aktienrückkäufe - Kurs unter Druck 17.06.2025, 14:18 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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Fresenius Medical Care 40,02 EUR +2,33 % Lang & Schwarz

LONDON (dpa-AFX) - Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) will nach einem bisher erfolgreichen Umbau bis Ende des Jahrzehnts seine Profitabilität deutlich steigern. Dabei setzt Konzernchefin Helen Giza nicht nur auf weitere Einsparungen, sondern auch auf Investitionen. So soll unter anderem das Kerngeschäft durch die Einführung eines modernen Dialysegeräts gestärkt werden. Auch Künstliche Intelligenz (KI) und eine effizientere Forschung sind Teil der neuen Strategie, die die Managerin am Dienstag auf einem Kapitalmarkttag in London vorstellte. Dort kündigte sie zudem einen Aktienrückkauf von einer Milliarde Euro an. An der Börse sorgte dies jedoch nicht für Auftrieb, die Aktie stand zuletzt mit mehr als vier Prozent Minus am Dax-Ende .

Die neue Strategie habe zum Ziel, "sowohl branchenführende Behandlungsergebnisse als auch Margen mit einem über dem Markt liegenden Wachstum zu erzielen", sagte Giza laut Mitteilung. So will FMC bis 2030 eine operative Marge im mittleren Zehnerprozentbereich erreichen. 2024 hatte diese bei gut 9 Prozent gelegen. Dafür verlängert der Dialysespezialist sein Sparprogramm um weitere zwei Jahre. Bis 2027 sollen insgesamt 1,05 Milliarden Euro dauerhaft eingespart werden, das seien 300 Millionen mehr als bisher bis Ende 2025 geplant. Ob es dadurch auch zu einem weiteren Arbeitsplatzabbau kommt, bleibt offen. Die Folgen für die Belegschaft würden derzeit bewertet, hieß es auf Anfrage.

Zugleich seien jährliche Investitionen in das Kerngeschäft von 0,8 bis 1,0 Milliarden Euro vorgesehen, um Innovationen und das profitable Wachstum anzutreiben. Obendrein soll der Verschuldungsgrad noch stärker gesenkt werden. Und auch die Aktionäre sollen profitieren: Giza peilt eine Dividendenausschüttung in Höhe von 30 bis 40 Prozent des bereinigten Gewinns an, zudem sieht sie die "Möglichkeit zu regelmäßigen Aktienrückkäufen". 2025 will FMC mit einem ersten Aktienrückkauf mit einem Volumen von einer Milliarde Euro beginnen. Geplant sei der Rückkauf in mehreren Tranchen ab dem zweiten Halbjahr in einem Gesamtzeitraum von zwei Jahren, hieß es.

Die frühere FMC-Finanzvorständin Giza hatte Ende 2022 den Chefsessel beim Blutwäscheanbieter übernommen, der durch die Corona-Pandemie angeschlagenen war und unter stark gestiegenen Kosten litt. Dank eines strikten Sparkurses, der auch mit einem umfassenden Stellenabbau und Verkäufen unrentabler Kliniken einherging, hatte sie den Konzern seitdem wieder zu operativem Gewinnwachstum geführt.

Doch das Umsatzwachstum hinkte auch zuletzt noch stark hinterher, auch weil das Plus bei den Behandlungszahlen in den USA wegen einer hohen Sterblichkeit unter den Patienten niedrig blieb. Doch das soll sich künftig ändern, hofft Giza.

Auf dem Kapitalmarkttag unterstrich sie, dass der Konzern "ermutigende Wachstumschancen" sehe - allein da bis 2035 die Zahl der Dialysepatienten weltweit auf sieben Millionen steigen dürfte. Durchschnittlich sei dies ein Wachstum von vier bis fünf Prozent pro Jahr. Für die USA sei dabei ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Patientenzahl von mehr als zwei Prozent zu erwarten.

Zudem kalkuliert FMC damit, dass sogenannte wertbasierte Versorgungsprogramme, bei denen die Vergütung an gewisse Leistungen geknüpft ist, künftig an Bedeutung gewinnen und zu steigenden Behandlungszahlen führen dürften.

Ihr neues Strategie-Programm stellt Giza auf mehrere Säulen: So sollen die Kernkompetenzen rund um die Dialyse durch weiter standardisierte Abläufe und gezielte Investitionen in innovative Technologien gestärkt werden. Hierzu gehört auch die Einführung eines Dialysegeräts für die sogenannte hochvolumigen Hämodiafiltration (HVHDF). Dabei handele es sich um eine Technologie, mit der das Blut chronisch Nierenkranker effizienter gereinigt werden könne. Zugleich ließe sich damit auch Sterblichkeit unter Patienten reduzieren, erklärte Giza.

Bis 2030 will der Konzern alle US-Kliniken damit ausstatten und die alten Geräte ablösen. Ab 2026 soll das Gerät auch auf dem breiteren Markt vollständig ankommen. Das Management rechnet neben der geringeren Sterblichkeit auch mit einer höheren Personaleffizienz und einem geringeren Bedarf an Medikamenten und Verbrauchsmaterialien. Zugleich hofft der Konzern, selbst einen höheren Marktanteil beim Verkauf von Verbrauchsmaterialien erzielen zu können.

Auch setzt FMC in seiner künftigen Strategie auf eine effizientere Forschung, den Ausbau seines Kliniknetzwerkes in ausgewählten internationalen Märkten sowie auf eine KI-gestützte Patientenversorgung./tav/niw/jha/

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