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Kretschmer-Aussagen zu Nord Stream 'dummdreist' 26.05.2025, 16:45 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

BERLIN (dpa-AFX) - Grünen-Chef Felix Banaszak hat Aussagen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zu den Nord-Stream-Gasleitungen scharf kritisiert. "Selbst für seine Verhältnisse ist das schon ein überdurchschnittlich dummdreister Vorschlag", sagte Banaszak nach Beratungen des Bundesvorstands in Berlin. "Michael Kretschmer ist ja nicht der Kreiskassierer der CDU in Rüsselsheim. Er ist der stellvertretende Parteivorsitzende."

Kretschmer hatte sich dafür ausgesprochen, die beiden Nord-Stream-Gasleitungen in der Ostsee zu nutzen, um wieder mit Russland ins Gespräch zu kommen. "Nord Stream ist eine mögliche Eröffnung für ein Gespräch mit Russland", sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende in einem "Zeit Online"-Interview. Er plädierte dafür, wieder 20 Prozent des Gasbedarfs in Deutschland über Importe aus Russland zu decken.

Widerspruch zu Merz-Haltung

Damit stellt sich Kretschmer klar gegen die Linie von Bundeskanzler und Parteichef Friedrich Merz. Der unterstützt den Plan der EU-Kommission, die Reaktivierung der Pipelines im Zuge eines neuen Sanktionspakets gegen Russland zu unterbinden. Mit diesem Paket will die EU auf die Weigerung Russlands reagieren, in eine Waffenruhe mit der Ukraine einzuwilligen.

Banaszak sagte, der Vorschlag Kretschmers sei nicht im Interesse der deutschen und europäischen Unabhängigkeit und Resilienz. Er sprach von einem "von vorne bis hinten falschen Signal". Der Grünen-Co-Chef forderte außerdem Merz auf, beim geplanten nächsten Sanktionspaket gegen Russland Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen. Auch wenn es schwierig sein sollte, müsse eine Konfiszierung russischer Vermögen und die Weitergabe an die Ukraine sehr schnell auf den Weg gebracht werden.

Wagenknecht unterstützt Kretschmer

Unterstützung für Kretschmer kam von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht. "Michael Kretschmer hat recht. Wir fordern schon lange, dass Deutschland mit Russland über die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream spricht - aus eigenem wirtschaftlichen Interesse", sagte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. Sie empfahl Kretschmer, eine Bundesratsinitiative zu starten. Die Unterstützung des BSW habe er.

Bei Nord Stream handelt es sich um zwei Gaspipelines mit vier Strängen, die von Russland durch die Ostsee nach Deutschland führen. Durch Nord Stream 1 floss mehr als zehn Jahre lang russisches Gas, bevor die Lieferungen Mitte 2022 nach der russischen Invasion in die Ukraine von russischer Seite eingestellt wurden. Nord Stream 2 wurde zwar fertig gebaut, aber nie in Betrieb genommen. Im September 2022 wurden drei der vier Stränge der Pipelines durch einen Anschlag beschädigt./hoe/DP/jha

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