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Insel-Fischer verklagen Schweizer Zementkonzern wegen Klimafolgen 03.09.2025, 13:19 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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ZUG (dpa-AFX) - Indonesische Fischer nehmen den multinationalen Baustoff-Riesen Holcim in einem Klima-Prozess in der Schweiz in die Pflicht. Sie werfen dem milliardenschweren Zementkonzern mit Sitz im Kanton Zug vor, über den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase für den Klimawandel und den steigenden Meeresspiegel mitverantwortlich zu sein. Die drei Fischer und eine Fischerin leben auf der Insel Pari, die immer häufiger Überschwemmungen erlebt.

Die Schäden und Kosten, die wegen des steigenden Wasserspiegels anfallen, hätte die Bevölkerung nicht selbst verursacht, argumentierte die Klägerin Ibu Asmania am Zuger Kantonsgericht, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Die Kläger verlangen eine Entschädigung für Einnahmeausfälle und die Finanzierung von Schutzmaßnahmen auf ihrer Insel. Außerdem fordern sie eine stärkere CO2-Reduzierung bei Holcim. Dies könnte die Zukunft der Insel retten, sagte die Anwältin der Kläger laut der Agentur.

Holcim: Gericht nicht zuständig für CO2-Ausstoß

Am Ende der Anhörung kündigte der Richter an, dass die das Urteil schriftlich erfolgen werde. Dies kann nach Angaben eines Gerichtsschreibers Wochen oder Monate dauern.

Eine Anwältin des Konzerns bezeichnete die Klage als "künstliche Inszenierung" und "koordinierte Kampagne", wie Keystone-SDA berichtete. Die gesamte Weltbevölkerung sei von den Folgen des Klimawandels betroffen, argumentierte ein Holcim-Anwalt. Er bestritt eine konkrete Betroffenheit der Kläger und stellte die Zuständigkeit des Zivilgerichts infrage.

Holcim hat nach eigenen Angaben seine direkten CO2-Emissionen seit 2015 schon um mehr als 50 Prozent reduziert und arbeitet an weiteren Reduktionen.

Pari liegt rund 40 Kilometer nordwestlich der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Die rund 1.500 Inselbewohner leben überwiegend vom Fischfang und vom Tourismus. Die Insel ist weniger als ein Drittel so groß wie Helgoland und liegt nur 1,50 Meter über dem Meeresspiegel.

Nicht die erste Klimaklage

Holcim gehört laut der Datenbank "Carbon Majors" zu den gut 120 größten Öl-, Gas-, Kohle- und Zementproduzenten der Welt, die historisch für den Großteil der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 48.000 Menschen und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 16,3 Milliarden Franken (17,4 Mrd Euro).

Klimaklagen wie gegen Holcim gibt es öfter. Unter anderem hatten Klimaschützer Shell in den Niederlanden verklagt. 2021 gewannen sie in erster Instanz und ein Gericht verurteilte das Unternehmen zu einer drastischen Senkung seiner Emissionen. Ein Berufungsgericht kassierte das Urteil aber später./oe/al/DP/jha

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